Göttingen - Schrift und Sprache der klassischen Mayakultur sind Gegenstand eines neuen Langzeitforschungsprojekts der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste (AWK-NRW). Ein umfangreiches Forscherteam soll in den kommenden 15 Jahren sämtliche Texte der Hieroglyphenschrift der Maya zwischen 500 v. u. Z. und 1500 n. u. Z. erschließen und auf dieser Grundlage ein umfassendes Wörterbuch der klassischen Mayasprache erstellen. Finanziert wird das Vorhaben mit rund 5,4 Millionen Euro von der AWK-NRW.

Rund 10.000 Schriftträger sind aus der Zeit der vorspanischen Mayakultur bekannt, die sich über das Gebiet der heutigen Staaten Mexiko, Guatemala, Belize und Honduras erstreckte. Diese sollen zunächst inschriftenkundlich und sprachwissenschaftlich analysiert und in einer Datenbank gesammelt werden. Das darauf aufbauende Wörterbuch soll zusätzlich auch in gedruckter Form erscheinen und den gesamten Wortschatz des Klassischen Maya abbilden.

"Erstmals wird es so möglich, alle Vorkommen der Maya-Hieroglyphen mit Angaben der originalen Hieroglyphenschreibung, Umschrift und Übersetzung sowie unter der Abgabe von vielfältigen Rahmeninformationen in einer digitalen maschinenlesbaren Textdatenbank zu integrieren", berichtet Nicolai Grube von der Universität Bonn. (red, derStandard.at, 10.3.2014)