Ingrid Thrunher ließ bei "Im Zentrum" über Elga diskutieren.

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"Warum muss ein Orthopäde wissen, dass ich eine Geschlechtskrankheit habe?", erflehte Ingrid Thurnher mit einem fiktiven Beispiel Klarheit. Müsse er nicht, beruhigt die Elga-Geschäftsführerin. Es gebe bei der Gesundheitsakte Patientenhoheit; Betroffene entscheiden selbst, wer Einsicht in ihre Leiden bekomme.

Solch klare Aussagen gab es "Im Zentrum" zuhauf. Allerdings war die ebenso klare Konkurrenz üppigst. Die Ärztevertreterin etwa nannte das Elga-System schrecklich, unvollständig, ein bürokratisches Monster. Es würde Ärzte zu Computerfreaks umformen, die mit Patienten nicht mehr kommunizieren. Falsch, so der Gesundheitsminister klar.

Durch Elga würde die Kommunikation Arzt/Patient verbessert, so der Schwärmer, worauf ihm die Ärztin vorwarf, nicht zu wissen, wie in Ordinationen gearbeitet werde. Vielerlei Klarheiten auch in Sicherheitsfragen: Der Vertreter der Sozialversicherungsträger nannte das jetzige Datensystem unsicherer, als Elga je sein würde. "Falsch", sprach der Obmann der Arge-Daten und geißelte Sicherheitsprobleme, worauf ihm der Minister empfahl, das Gesetz nicht bewusst falsch zu deuten. Elga brächte klar eine neue Stufe der Datensicherheit.

Ihn verunsicherte Thurnher: Sie erzählte von ORF-Recherchen beim Hackerweltmeister, der zur Elga-Sicherheit meinungslos blieb. Schließlich verberge Elga noch ihren wahren Charakter. Den Datenobmann focht dies jedoch nicht an, er nannte Elga klar einen "Murks", worauf die Ärztin mit "Firlefanz" eine weitere Definition nachschoss. So blieb das Ganze ein Kunstwerk der vielen Klarheiten, dem nicht einmal Elga hätte helfen können, sofern sie zu Wort gekommen wäre. (Ljubiša Tošić, DER STANDARD, 11.3.2014)