Bild nicht mehr verfügbar.

Ist dem A1-Chef ein Dorn im Auge: Der beliebte Messenger WhatsApp.

A1-Chef Hannes Ametsreiter und Rudolf Bretschneider bei der Vorstellung der A1-Seniorenstudie

Foto: A1

Im Rahmen der Präsentation einer Studie zur mobilen und digitalen Kommunikation von Seniorinnen und Senioren ist A1-Chef Hannes Ametsreiter mit Messenger-Diensten wie WhatsApp hart ins Gericht gegangen. Derzeit sind der Studie zufolge SMS noch eine "Killerapp" bei Handynutzern über 60. Internetbasierte Nachrichtentools spielen mobil in dieser Altersgruppe kaum eine Rolle. Anders sieht das bei jungen Konsumenten aus, die sich zunehmend über WhatsApp, Viber und Co. unterhalten. Eine "Generationenfrage", so Ametsreiter am Dienstag.

"Diese Firmen wollen auch den Sprachumsatz"

Das habe auf A1 spürbare Auswirkungen. Laut dem Firmenchef bricht die SMS-Nutzung um 20 bis 30 Prozent ein, und man befürchte weitere Gefahr. "Diese Firmen wollen auch den Sprachumsatz", so Ametsreiter.

Er bemängelt fehlende Regulierung. "Das ist ein Durchmarschieren und eine Entwicklung, die uns nicht besonders freut", sagt er. "Eine Firma wie WhatsApp wird nie Infrastruktur in Österreich bauen", so die Warnung. "Schon gar nicht im am Land im Weinviertel."

Unterschwellige Kritik an WhatsApp-Facebook-Deal

Auch mit Kritik am großen wirtschaftlichen Interesse an den Messenger-Diensten hält er nicht hintan. Solche Unternehmen machten "ein paar Millionen Dollar" Jahresgewinn, würden aber mit 19 Milliarden Dollar bewertet, so Ametsreiter unter Anspielung auf die Übernahme von WhatsApp durch Facebook. In Deutschland will WhatsApp in absehbarer Zeit mit einem eigenen Mobilfunkangebot im Netz von E-Plus starten, das unbeschränkten kostenlosen Zugriff auf den eigenen Nachrichtendienst bieten könnte.

Teuerungen

A1 war zuletzt mit Tariferhöhungen in der Kritik. Ende 2013 wurden die monatlichen Grundgebühren für Smartphone-Angebote fast durchgehend angehoben. Dazu wurden einst günstige SIM-only-Tarife empfindlich verteuert. Auch bei der Festnetztelefonie hat der Telekommunikationsanbieter kürzlich an der Preisschraube gedreht. (gpi, derStandard.at, 11.3.2014)