Zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres hat der österreichische Fußball-Bund (ÖFB) U21-Teamspieler aus disziplinären Gründen aus dem Kader entlassen. Der ÖFB gab am Dienstag bekannt, dass sechs Spieler aus dem Kader eliminiert worden sind, weil sie vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien unerlaubterweise das Teamquartier verlassen haben.
Die Sanktionen trafen Daniel Offenbacher (Sturm Graz), Christoph Martschinko (Grödig), Florian Neuhold (Altach), Thomas Murg (Austria Wien), Kevin Friesenbichler (Bayern München) und Andreas Leitner (FC Admira Wacker Mödling). Die Disziplinlosigkeit geschah während des Vorbereitungslehrgangs der U21 für die Partie gegen Albanien am 5. März, die nach enttäuschender Leistung in Graz mit 1:3 verlorengegangen war.
U21-Teamchef Werner Gregoritsch ist vom Verhalten der Spieler maßlos enttäuscht. "Wir behandeln alle Spieler wie Erwachsene und erwarten auch ein dementsprechendes Verhalten. Ich glaube, dass diesen Spielern gar nicht bewusst ist, was sie durch solche Handlungen aufs Spiel setzen", erklärte Gregoritsch, der zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit durchgegriffen hatte.
Im vergangenen September war das Trio Raphael Holzhauser, Robert Zulj und Marcel Ziegl ebenfalls aus disziplinären Gründen aus dem Kader entlassen worden. Während Zulj und Ziegl mittlerweile pardoniert worden sind, wurde der damalige Kapitän Holzhauser seither nicht mehr berücksichtigt.
ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat nach Bekanntwerden der aktuellen Vorfälle die zuständigen Vereine informiert und die sofortige Suspendierung ausgesprochen. "Eine absolut unverständliche Aktion der Spieler, die dem Image des österreichischen Fußballs immens schadet. Die Vereine haben vollste Unterstützung zugesagt, gemeinsam werden wir mit den Spielern ihr Fehlverhalten eingehend besprechen", sagte Ruttensteiner.
Am Dienstag reagierten die Vereine von Offenbacher und Murg. Sturm sprach eine "hohe Geldstrafe" aus, die Austria mahnte Murg ab. (APA, 11.3.2014)