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Barcelonas Trainer Gerardo Martino will sich nicht in den Sack lügen. "Es ist offensichtlich, dass wir nicht in bester Form sind."

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Lionel Messi ist derzeit nicht gerade ein Schatten seiner selbst. Aber eher rätselhafte Anfälle von Übelkeit hindern den Argentinier am Ausspielen der Bestform, die Barça braucht.

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Schon noch ehrfurchtgebietend: die gigantische Schüssel des Camp Nou, in der sich die City-Spieler zum Training zusammendrängen.

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Barcelona/Wien - Trifft der spanische Meister den englischen Vize, ist von einem rauschenden Fußballfest auszugehen. Und nicht von zumindest eineinhalb Therapiestunden mit niederschmetterndem Ausgang für den FC Barcelona oder für Manchester City. Ein Scheitern im Achtelfinale der Champions League wäre jedenfalls niederschmetternd für beide Patienten.

Sorgen in der Liga

Barça wird seit Wochen eine Krise zugeschrieben. Das 0:1 bei Valladolid am Samstag war mehr als nur ein Indiz für die Richtigkeit der These. In der Primera División fehlen den Katalanen zwölf Tage vor dem Clásico bei Real, dem zweiten dieser Saison nach dem 2:1-Heimsieg im Oktober, vier Punkte auf die Madrider. Nicht die Welt, aber schon leicht besorgniserregend.

Sorgen um Messi

Zumal den Erfolgsgaranten der vergangenen Jahre, Lionel Messi, ein rätselhaftes Handicap plagt. Der Argentinier klagt immer wieder über Übelkeit mit Erbrechen - auch während des Spiels. "Ich übergebe mich, dann ist es vorbei", sagte der 26-Jährige dem argentinischen TV-Sender TyC. "Es passiert während der Spiele, im Training und zu Hause. Ich weiß nicht, was los ist, aber ich habe mich schon etliche Male untersuchen lassen. Dabei wurde nichts festgestellt." Der Fitness ist das jedenfalls nicht zuträglich, auch wenn Messis Torquote in dieser so schwierigen Saison mit bisher 27 Treffern in 31 Pflichtspielen noch immer à la bonne heure ist. In der Vorsaison waren es sagenhafte 60 Treffer in 50 Klubpartien.

Sorgen im Team

Aber nicht nur Messi ist ein Problem. Andrés Iniesta ist nach einer familiären Tragödie mit dem Kopf nicht bei der Sache, Xavi Hernández, Gerard Piqué und Cesc Fàbregas sind nicht in bester Verfassung, und der Brasilianer Neymar ist nicht restlos integriert. "Es ist offensichtlich, dass wir nicht in bester Form sind", sagt Trainer Gerardo Martino.

Allein Alexis Sánchez stemmt sich gegen die Mieselsucht. "Wenn wir jammern, wird es gegen Manchester eng. Im Training sehe ich, dass wir barbarisches Selbstvertrauen haben", sagt der Chilene, der bisher seine beste Saison für Barça spielt und mit 16 Toren, einem Treffer mehr als Messi, sein Team zuvorderst im Ligarennen hält.

Dämpfer für Citizens

Sánchez' chilenischer Landsmann Manuel Pellegrini hat es als Coach von Manchester City dieser Tage auch nicht leicht. Am Sonntag verpassten die Citizens daheim mit dem 1:2 gegen Zweitligist Wigan im Viertelfinale des FA-Cups die Revanche für die Finalniederlage des Vorjahres. "Da haben wir mit dem Aktionsradius einer Untertasse gespielt", klagte Pellegrini, der immerhin darauf verweisen kann, dass sein Team in der Premier League nach Verlustpunkten gleichauf mit Spitzenreiter Chelsea rangiert.

Die Wigan-Blamage wirkt unmittelbarer, und Pellegrini kann sein Team im Camp Nou nicht einmal coachen, weil er nach seiner Schiedsrichterkritik im Hinspiel für drei Partien gesperrt ist. "Wir reisen mit viel Selbstvertrauen an. Wenn wir einen guten Tag haben, bin ich mir sicher, dass wir es schaffen können", sagt der 60-Jährige dennoch. Das klang verdächtig nach Pfeifen im Wald. (sid, lü, DER STANDARD, 12.3.2014)