Ein paar Bretter, Leisten und Scharniere: Mehr bedarf es für die freischaffenden Tänzer Luke Baio und Dominik Grünbühel nicht, um kurzerhand ein Haus samt Vorgarten entstehen zu lassen, wo eben noch Bretter dazu dienten, sich gegenseitig abzugrenzen und anzugleichen.
In ihrem aktuellen Projekt De-Il-Lusion teilen sich Dom & Luke die Bühne mit vier weiteren Performern und drei Musikern, die mit bizarren Klängen - gleich einer verstimmten Spieluhr - den passenden Sound zum experimentellen Spielplatz der Performer liefern. Ihre bühnentechnischen Mittel entwickeln die beiden dabei stets selbst und laden die Zuschauer auf humorvolle Weise ein, sich dem Spiel mit den Dimensionen hinzugegen.
Dabei verweben sie Tanz, Spiel und Videoprojektionen mit Musik. Wenn das Kamera-Livebild etwas anderes vermittelt, als das bloße Auge auf der Bühne zu sehen glaubt, hat das Publikum stets die Wahl, den Blick zwischen Herstellung und Hergestelltem zu wechseln. Die Künstler verstehen es, ihre abstrakten Mittel so einzusetzen, dass das Publikum ganz ohne Sprache eine Fülle an Episoden erzählt bekommt. (gret, DER STANDARD, 12.3.2014)