Salzburg - Für Aufregung hat ein Syrer vergangenen September im Wohnungsamt der Stadt Salzburg gesorgt. Als der 46-Jährige erfuhr, dass er auf der Warteliste der Wohnungssuchenden weit hinten gereiht war, übergoss er sich mit Terpentin und drohte, sich anzuzünden. Passiert ist nichts, der Mann wurde allerdings am Dienstag bei einem Prozess in Salzburg zu zwölf Monaten teilbedingt verurteilt.

Zwei Monate davon hat der Schöffensenat unbedingt ausgesprochen. Da der Angeklagte zwei Monate in Untersuchungshaft gesessen war, ist der unbedingte Anteil der Strafe bereits verbüßt, wie die Sprecherin des Landesgerichtes Salzburg, Christina Rott, gegenüber der APA erklärte. Der Mann wurde wegen versuchter schwerer Nötigung und wegen Sachbeschädigung schuldig gesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig.

Terpentin entzündete sich nicht

Bei dem anerkannten Flüchtling hat es sich offenbar um eine Verzweiflungstat gehandelt. Er habe erfahren, dass er seine Privatwohnung verliere, deshalb benötige er dringend eine städtische Wohnung, hatte der Syrer dem Sachbearbeiter am Vormittag des 3. September 2013 erklärt. Dann verließ er das Amt, kehrte aber 20 Minuten später mit dem Terpentin zurück. Er übergoss sich mit der brandgefährlichen Flüssigkeit und verschüttete das Gemisch laut Zeugen auch noch im Büroraum.

Mit einem Feuerzeug soll der 46-Jährige dann eine Flamme entfacht haben. Das Terpentin hat er aber nicht entzündet. Die schockierten Mitarbeiter konnten eine Eskalation durch gutes Zureden verhindern, bis die von dem Sachbearbeiter alarmierte Polizei eintraf. Verletzt wurde niemand. (APA, 11.3.2014)