Caracas - Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hat seine eigene Radiosendung gestartet. Bei der Premiere von "In Kontakt mit Maduro" am Dienstagabend diskutierte der Staatschef zunächst mit zwei Vertretern der offiziellen Presse des Landes, um dann einen länglichen Monolog zu halten. Die neue Kommunikationsoffensive erinnert an Maduros verstorbenen Vorgänger Hugo Chavez.
"Alo Presidente"
Chavez hatte eine wöchentliche Fernsehsendung namens "Alo Presidente", in der er sich stundenlang verbal zu verausgaben pflegte. "En contacto con Maduro", das vom staatlichen Rundfunk ausgestrahlt wird, zeige "die Wahrheit" über Venezuela, sagte Maduro. Dabei sollten "Vorschläge, Ideen, Beschwerden, Kritik, gute Nachrichten und Informationen" verbreitet werden, um eine "neue Form der Kommunikation" einzurichten. Gesendet werden solle, "wenn es notwendig ist oder wenn die Inspiration kommt", fügte der Präsident hinzu.
Protestkundgebungen
Venezuela wird seit Wochen von politischen Unruhen erschüttert, bei denen bisher mindestens 21 Menschen getötet wurden. Die Protestbewegung hatte Anfang Februar in San Cristóbal begonnen, der Hochburg der rechtskonservativen Opposition. Die Proteste in Venezuela richten sich gegen grassierende Kriminalität, korrupte Behörden und die allgemeine Wirtschaftsmisere. Präsident Maduro spricht von einer von den USA unterstützten "Verschwörung" gegen seine Regierung.
Für Mittwoch riefen die Regierungsgegner aus Anlass der ersten Demonstration in der Hauptstadt Caracas vor einem Monat zu einer weiteren Protestkundgebung auf. Bildungsminister Héctor Rodríguez forderte dazu auf, am selben Tag aus Solidarität mit der Regierung auf die Straße zu gehen. Die Gegenkundgebung "für den Frieden und das Leben" war im selben Stadtviertel geplant wie die der Regierungsgegner. (APA, derStandard.at, 12.3.2014)