Nanuqsaurus hoglundi, ein naher Verwandter von T.rex, war ein Bewohner der kreidezeitlichen Arktis.

Illustration: Karen Carr

Dallas - Eine kleinwüchsige Ausgabe von Tyrannosaurus rex - und anders als beim bekannten "Nanotyrannus", dessen Fossilien nach Meinung vieler Paläontologen in Wahrheit von jugendlichen T.rex-Exemplaren stammen dürften, handelt es sich hier offenbar tatsächlich um eine neuentdeckte Art.

Nanuqsaurus hoglundi benannten Paläontologen die Spezies, deren Fossilien sie in Alaska entdeckt hatten. "Nanuq" geht auf ein Inuit-Wort für Eisbär zurück, "hoglundi" soll den US-amerikanischen Geowissenschafter Forrest Hoglund ehren.

Das etwa 70 Millionen Jahre alte Tier gehörte wie T.rex und Tarbosaurus zur Familie der Tyrannosauridae, war aber deutlich kleiner als seine bisher bekannten Vettern. Aus den gefundenen Überresten wie Schädeldach und Kiefern rekonstruierten die Forscher um Anthony Fiorillo und Ronald Tykoski vom Perot Museum of Nature and Science in Dallas einen Kopf, der etwa 60 Zentimeter lang gewesen sein dürfte. Zum Vergleich: Beim Tyrannosaurus rex hatte der Kopf eine Länge von eineinhalb Metern.

Anpassung an raue Umgebung

Die Fundstelle im heutigen Alaska lag in der späten Kreidezeit am nördlichen Rand des damaligen Insel-Kontinents Laramidia. Früher sei es in dem Gebiet zwar wärmer gewesen als heute, doch hätten die Lage im hohen Norden und das kontinentale Klima zu starken Schwankungen der Umweltbedingungen im Verlauf der Jahreszeiten geführt.

Die Forscher vermuten, dass die geringe Körpergröße des Nanuqsaurus eine Anpassung an die arktischen Bedingungen und das wechselhafte Nahrungsangebot war. Seine größeren Verwandten in Nordamerika, von denen er durch Gebirgsketten wie die von Westen nach Osten verlaufende Brooks Range isoliert war, lebten allesamt auf niedrigeren Breitengraden. (red, derStandard.at, 12. 3. 2014)