San Salvador - Der frühere Guerillaführer Salvador Sánchez Cerén ist Sieger der Präsidentenwahl in El Salvador. Der Politiker der regierenden Linkspartei Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) kam in der Stichwahl am vergangenen Sonntag auf 50,11 Prozent der Stimmen, wie das oberste Wahlgericht am Donnerstag mitteilte.

Sein Herausforderer Norman Quijano von der Rechtsparteri ARENA kam demnach auf 49,89 Prozent. Insgesamt trennen nur 6.364 Stimmen die beiden Kandidaten, bei 3.198 hat die ARENA Zweifel an der Gültigkeit angemeldet. Selbst wenn alle diese FMLN Stimmen der ARENA zuerkannt würden, würde dies am Wahlsieg Sánchez Ceréns nicht ändern.

Betrugsvorwürfe ohne Beweise

Allerdings will das Wahlgericht Sánchez Cerén, der im Juni seinen siebzigsten Gebzurtstag feiert, erst in drei Tagen offiziell zum Wahlsieger proklamieren, um mögliche Einsprüche abzuwarten. Die erste Runde der Wahl hatte der derzeitige Vizepräsident Sánchez Cerén Anfang Februar mit 49 Prozent der Stimmen klar gewonnen, Quijano landete mit 39 Prozent auf dem zweiten Platz. Quijano hatte der Linken nach der Stichwahl am Sonntag Wahlbetrug vorgeworfen, legte aber bis Donnerstagmorgen (Ortszeit) keine Beweise für seine Anschuldigungen vor.

Sowohl Sánchez Cerén als auch Quijano hatten im Wahlkampf versprochen, die in El Salvador grassierende Armut und Kriminalität zu bekämpfen. Quijanos Glaubwürdigkeit hatte gelitten, als bekannt wurde, dass sein politischer Berater, der ehemalige Arena-Staatschef Francisco Flores, während seiner Amtszeit von 1999 bis 2004 zehn Millionen Dollar von der taiwanischen Regierung erhalten haben soll. Der Verbleib des Geldes ist ungeklärt. (red/APA, 13.3.2014)