Istanbul - Der türkische Staatssender TRT begünstigt nach Angaben der Rundfunkaufsichtsbehörde in unzulässiger Weise die Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Ende Februar habe TRT fast 90 Prozent seiner Berichterstattung über den Wahlkampf für die Kommunalwahlen Ende März der AKP gewidmet, meldeten türkische Medien am Donnerstag unter Berufung auf die Rundfunkaufsicht RTÜK.

Insgesamt habe TRT mehr als 13 Stunden über die AKP berichtet - dagegen erhielten die drei größten Oppositionsparteien zusammen nur gut eineinhalb Stunden Sendezeit.

Dies verstoße gegen das Prinzip der Chancengleichheit der Parteien, erklärten RTÜK-Experten den Berichten zufolge. RTÜK werde die Wahlbehörde YSK über die Ergebnisse der Untersuchung unterrichten. Die Wahlbehörde könne eine Verwarnung an TRT aussprechen und den Sender als Strafe sogar vorübergehend abschalten lassen. Kritiker werfen der Regierung Erdogan vor, mit Druck auch auf private Medien die Pressefreiheit im Land zu untergraben. Erdogan weist dies zurück. (APA, 13.3.2014)