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Fenninger darf sich über die wichtigste Trophäe in der Welt des Skisports freuen.

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Lara Gut staubt kleines Kristall ab. Es ist ihre erste Kugel.

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Drei auf einen Blick: Fenninger, Gut und Maze.

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Lenzerheide – Was Anna Fenninger in diesem Winter erreicht hat, kann ihr ihr Salzburger Landsmann Marcel Hirscher nicht mehr nachmachen. Selbst wenn sich Hirscher zum dritten Mal in Folge die große Kristallkugel holen sollte. Fenninger ist Olympiasiegerin, Hirscher holte in Sotschi Silber. Und Fenninger ist Gesamtweltcup-Siegerin. Seit Donnerstag und zwei Rennen vor Saisonende.

Platz zwei im Super-G beim Weltcupfinale in Lenzerheide hinter der Schweizerin Lara Gut, die damit die einschlägige Weltcupwertung gewann, reichte. Fenninger: "Ich kann gar nichts sagen. Es ist so cool." 24-jährig hat sie nun die drei wichtigsten Erfolge, die eine Skifahrerin sich holen kann, verbucht: Olympiasieg (Super-G Sotschi 2014), WM-Titel (Superkombi Garmisch 2011) und Gesamtweltcupsieg.

Zwar profitierte Fenninger auf dem Weg zu ihrem Erfolg von Ausfällen der Liechtensteinerin Tina Weirather, die sich in Sotschi verletzte, und der Deutschen Maria Höfl-Riesch (Abfahrtssturz am Mittwoch), aber vor allem auch von einer großartigen Spätform. In den fünf Rennen seit den Olympischen Spielen holte sie zwei Siege (beide Riesenslaloms in Are), einen zweiten Platz und zwei sechste Plätze. Macht in Summe 360 von möglichen 500 Punkten. "Nach dem Olympiasieg habe ich keinen Druck mehr verspürt. Ich bin nur noch auf die Piste gegangen und bin gern Ski gefahren."

Fenninger folgt auf Hosp

Die 24-Jährige aus Adnet hat als neunte Österreicherin den Gesamtweltcup gewonnen, als erste seit Nicole Hosp 2007. In Lenzerheide hat Fenninger die Gelegenheit, sich auch noch eine kleine Kugel zu sichern. Im Riesenslalom, der am Sonntag als letzter Saisonbewerb stattfindet, liegt sie nur 14 Zähler hinter der Schwedin Jessica Lindell-Vikarby.

Maria Höfl-Riesch will sich nach ihrem Abfahrtssturz und "einer tränenreichen Nacht" nun binnen zwei Wochen entscheiden, ob sie ihre Karriere fortsetzen wird. "Wenn es so sein sollte, dass es wirklich vorbei ist, dann ist das natürlich kein schönes Ende gewesen. Aber trotzdem war die Saison super", sagte die 29-Jährige.

Ans Weitermachen denkt indes Bode Miller. Der 36-jährige US-Amerikaner plant, bei der WM 2015 in Vail/Beaver Creek anzutreten. "Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht am Ende", sagte er. Noch lange nicht am Ende ist Marcel Hirscher. Der Salzburger überwand sich im Super-G, den er ansonsten nur selten in Angriff nimmt, erfolgreich. "Das Gefühl war nicht so gut, als ich abgeschwungen habe, weil ich einfach ein Hosenscheißer bin", gestand der 25-Jährige. Das Ergebnis war mit Rang zwölf aber umso besser, vor allem auch, weil er vor seinem ärgsten Widersacher im Gesamtweltcup, Aksel Lund Svindal, landete. Auf den Norweger hat Hirscher nun nur noch 19 Zähler Rückstand. In den beiden noch ausständigen Rennen, Riesenslalom (Samstag) und Slalom (Sonntag), ist Hirscher deutlich stärker einzuschätzen. Zum Tagessieg fuhr am Donnerstag überraschend der Franzose Alexis Pinturault, der damit auch noch theoretische Chancen auf den Gesamtweltcupsieg hat. (rie, APA, DER STANDARD, 14.3.2014)

Reaktionen:

  • Maria Höfl-Riesch (GER/verletzungsbedingtes Saisonende nach Sturz in Abfahrt): "Anna hat es auch verdient, unabhängig von dem, was mir jetzt passiert ist. Sie hat ein wahnsinniges Finish hingelegt in den letzten Wochen. Ich gratuliere ihr wirklich herzlich, das ist hochverdient."
  • Tina Maze (SLO/Gesamt-Weltcup-Siegerin 2012/13): "Sie (Anna Fenninger, Anm.) ist eine Super-Fahrerin. Sie hat viel Talent und arbeitet gut. Gratulation, dass sie es jetzt geschafft hat."
  • Nicole Hosp (zuvor 2007 letzte Gesamt-Weltcup-Siegerin für ÖSV): "Ein Wahnsinn! Anna hat echt eine Bombensaison gehabt, das ist mehr als verdient. Ich vergönne es ihr von Herzen, dass sie das jetzt geschafft hat. Es ist schon eine beachtliche Leistung. Ich weiß, wie man sich da jetzt fühlt, das sind wahnsinnig schöne Momente in sportlicher Hinsicht. Man kann es nur genießen."
  • Lara Gut (SUI/Super-G-Siegerin): "Cool, dass sie die große Kugel gewonnen hat. Sie ist in Österreich so unter Druck gesetzt worden. Und jetzt hat sie allen gezeigt: Ich kann's!"
  • Jürgen Kriechbaum (ÖSV-Damen-Rennsportleiter): "Auf was ich besonders stolz bin, ist, dass Anna über die ganze Saison, vom ersten bis zum im Moment vorletzten Rennen, ihr Level gehalten hat. Natürlich waren ein paar Rennen, die sie nicht so gut gefahren ist, aber unterm Strich war sie nahezu bei jedem Rennen in Top-Drei-Nähe, wenn sie nicht am Podest war. Das ist eine ganz besondere Qualität."