Der Übernahmekampf um den französischen Mobilfunker SFR geht in eine neue Runde: Der Mischkonzern Bouygues stockt sein milliardenschweres Angebot für die Vivendi-Tochter kräftig auf, um den Rivalen Numericable auszustechen.

Der Branchendritte Bouygues erhöhte nach Angaben vom Donnerstag den Bar-Anteil seines Angebots um 800 Mio. auf 11,3 Mrd. Euro. Damit überbietet Bouygues das Kabelunternehmen Numericable, das 10,9 Mrd. Euro für den Branchenzweiten in Frankreich auf den Tisch legen will. Bouygues würde zusammen mit SFR den derzeitigen Marktführer Orange überholen.

Zudem räumte Bouygues Vivendi die Möglichkeit ein, einen Teil seines Anteils schon vor dem geplanten Börsengang durch einen Verkauf an Finanzinvestoren zu versilbern

Im Falle einer Übernahme würde Vivendi dem neuen Angebot zufolge nur noch 43 Prozent an dem zukünftigen gemeinsamen Telekom-Geschäft SFR-Bouygues halten und nicht mehr wie bisher geplant 46 Prozent. Zudem räumte Bouygues Vivendi die Möglichkeit ein, einen Teil seines Anteils schon vor dem geplanten Börsengang durch einen Verkauf an Finanzinvestoren zu versilbern. Der Baranteil des Angebots und Vivendis Chancen auf einen schnellen Ausstieg spielen in dem Übernahmekampf nach Angaben von Insidern eine entscheidende Rolle: Vivendi will die Telekombranche wegen der dort herrschenden Rabattschlacht so schnell wie möglich verlassen, um sich auf das Mediengeschäft zu konzentrieren.

Numericable hat angekündigt, sein Angebot nicht weiter zu erhöhen. Zugunsten des Kabelunternehmens könnte jedoch sprechen, dass es Vivendi einen schnelleren und weniger risikoreichen Abschied von SFR ermöglichen will, wie mit der Situation vertraute Personen am Mittwoch berichteten.

Bouygues-Aktien starteten nach der Aufstockung in Paris mit einem leichten Kursverlust in den Handel, während Vivendi-Titel etwas zulegten.(APA, 13.3. 2014)