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Tamedia gehören Medien wie "Tages-Anzeiger", "20 Minuten" oder die "Newsnet"-Portale.

Foto: Reuters/Balibouse

Zürich - Der Schweizer Medienkonzern Tamedia hat am Donnerstag den Termin bekannt gegeben, an dem bei der Nachrichtenplattform Newsnet die Bezahlschranke hochgezogen wird. Eingeführt wird die Paywall am 31. März im Laufe des Nachmittags. Der Verlag setzt dabei auf das "Metered Model".

Bei diesem Modell ist eine gewisse Anzahl Artikel kostenlos. Im Falle des Newsnet-Verbundes, zu dem unter anderem die Online-Auftritte von "Tages-Anzeiger" und "Berner Zeitung" gehören, werden voraussichtlich zehn bis 15 Texte gratis zu lesen sein. Damit entspricht die Tamedia-Paywall in den Grundzügen jener der "Neuen Zürcher Zeitung".

Modell je nach Werbemarkt und Leser

Wie Tamedia-Chef Christoph Tonini am Donnerstag vor den Medien erklärte, wird die Paywall bei den verschiedenen Redaktionen aber unterschiedlich ausgestaltet. So sei es beispielsweise möglich, dass eine Lokalzeitung alle ihre Eigenleistungen kostenpflichtig mache. Man werde das Modell laufend anpassen, je nach dem, wie Werbemarkt und Leser reagierten.

Mit dem Hochziehen der Bezahlschranke führt Tamedia fünf verschiedene Abonnemente ein, die zwischen 23 und 69 Franken (56,75 Euro) pro Monat kosten. Gleichzeitig erhalten Nachrichtenplattform und App ein neues Layout. Tamedia investiert drei Millionen Franken in die Paywall-Technologie, das sind gut 2,5 Millionen Euro.

2013: Mehr Umsatz, weniger Gewinn

Wie viele Verlagshäuser hat auch Tamedia mit sinkenden Anzeigenerlösen aus dem Printgeschäft zu kämpfen, auch deswegen geht die Bemühung in Richtung stärkere Monetarisierung der Digitalinhalte. 2013 konnte Tamedia den Umsatz um fünf Prozent auf 1,069 Milliarden Franken steigern, der Gewinn sank um 8 Prozent, er beträgt aber immer noch 128 Millionen Franken. 

Due Umsätzrückgänge bei den Printtiteln gehen von 3,3 Prozent bei den Regionalzeitungen bis zu Minus 18 Prozent bei den Tageszeitungen. Im gleichen Zeitraum stieg der Digitalumsatz stieg um 62 Prozent von 144 Millionen Franken auf 233 Millionen. (APA, red, 13.3.2014)