Foto: Standard

Einer deutschen Studie zufolge liegen mindestens 60 Millionen alte Handys in den Schubladen herum. Selbstverständlich mit Ladegerät. Kann man für Österreich vermutlich durch zehn dividieren. Daneben aber auch Ladekabel für Laptops, Tablets, Nintendos, Minikameras, iPods usw. usw.

Sie schauen im Großen und Ganzen ähnlich aus, haben aber bei näherer Betrachtung eine beeindruckende Vielfalt an Formen und vor allem Steckervariationen. Oft sogar unterschiedliche von derselben Marke.

Der gemeine Umweltkiller schmeißt die alten einfach weg, wenn er ein neues Gerät hat. Der Öko-Bewusste gibt das Ladegerät mitsamt dem obsoleten Handy im Rahmen von Aktionen ab, die oft von einem Medium unterstützt werden und in deren Verlauf man sich fragt, wer da jetzt am Ende der Verwertungskette durch die Wertstoffe oder den Export noch brauchbarer Geräte in die Dritte Welt verdient.

Nun greift die EU ein, wenigstens bei den Ladekabeln für Smartphones und Tablets. Seit 2009 gibt es schon eine freiwillige Vereinbarung, aber wie das so ist mit der Freiwilligkeit ... Ab 2017 darf es nur noch einheitliche Lader geben (auch Apple wird sich fügen müssen, wie der österreichische Europaabgeordnete Weidenholzer, SPÖ, mit Genugtuung festhält). Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Gibt es die Option, ein Gerät ohne Kabel zu kaufen ("Hab eh schon eins zu Hause")? Aber die Richtung stimmt. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 14.3.2014)