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Venezolanische Polizisten befördern eine festgenommene Demonstrantin weg von der Protestbewegung.

Foto: REUTERS/Carlos Garcia Rawlins

Caracas - In Venezuela hat die Polizei ihr Vorgehen gegen die Protestbewegung gegen Präsident Nicolas Maduro verstärkt. Bei Durchsuchungen in Valencia seien sechs Menschen festgenommen und Plastiksprengstoff, Waffen und Brandbomben sichergestellt worden, sagte Maduro am Donnerstag, ohne weiter ins Details zu gehen.

Er hatte zuvor den überwiegend jungen Demonstranten mit "drastischen Maßnahmen" gedroht, sollten sie ihre seit fünf Wochen andauernden Proteste fortsetzen. Maduro bezeichnet die Anti-Regierungs-Proteste als eine von den USA unterstützte "Verschwörung" und versucht sie mit Gewalt niederzuschlagen.

Zusammenstöße in Caracas

Am Donnerstagnachmittag wurden in der Hauptstadt Caracas rund 30 Demonstranten festgenommen, die eine Straße blockiert hatten. Am Abend gab es Zusammenstöße zwischen etwa hundert vermummten Demonstranten und der Bereitschaftspolizei.

In dem Land gibt es seit Anfang Februar fast täglich Proteste und Sitzblockaden mit teils gewaltsamen Ausschreitungen. Die Proteste richten sich gegen die grassierende Kriminalität, die verbreitete Korruption und die allgemeine Wirtschaftsmisere, die immer wieder zu Engpässen bei Waren des täglichen Bedarfs führt.

Die Staatsanwältin Luisa Ortega Diaz sagte am Donnerstag, seit Beginn der Proteste am 4. Februar seien landesweit 28 Menschen getötet worden. "Was als friedliche Demonstration in Venezuela begann, ist in Gewalt und Chaos verwandelt worden", kritisierte sie. Demnach wurden 365 Menschen verletzt worden, darunter 109 Sicherheitskräfte. 106 Menschen seien wegen der Unruhen in Haft, darunter auch 15 Polizisten. Zudem seien 40 Ermittlungsverfahren wegen Verletzung der Menschenrechte eingeleitet worden, sagte die Staatsanwältin am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf.

USA kritisieren "Terrorkampagne"

US-Außenminister John Kerry äußerte unterdessen scharfe Kritik am Vorgehen der venezolanischen Regierung. Diese müsse ihre "Terrorkampagne" gegen die eigene Bevölkerung umgehend beenden, sagte Kerry am Donnerstag vor dem Kongress in Washington. Zudem rief er die Staatengemeinschaft auf, sich mehr auf die Krise in Venezuela zu konzentrieren. (APA, 14.3.2014)