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Das sogenannte "Heidentor" aus dem vierten Jahrhundert zählt zu den eindrucksvollsten römischen Hinterlassenschaften im Raum von Carnuntum.

Foto: REUTERS/Herwig Prammer

Carnuntum - Der niederösterreichische Archäologische Park Carnuntum erhält - neben weiteren bedeutenden Plätzen - von der Europäischen Kommission das erste Europäische Kulturerbe-Siegel. Die Auszeichnung erfolgt am 8. April in Brüssel, teilte der Archäologie-Park mit.

Das Europäische Kulturerbe-Siegel geht an historische Stätten, Kulturstätten und solche, die für die europäische Integration von Bedeutung sind. Träger werden auch Estland mit der Großen Zunfthalle in Tallinn, die Niederlande mit dem 100-jährigen Friedenspalast in Den Haag und der Gedenkstätte Camp Westerbork, ein Durchgangslager der Nazis aus dem Zweiten Weltkrieg in Hooghale.

Das Jahr der Gladiatoren

Saisonstart in Carnuntum ist am 21. März. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Präsentation steht heuer die Welt der Gladiatoren. 2001 ist auf dem historischen Boden eine Gladiatorenschule aus der Römerzeit entdeckt worden, nun wird das Leben der Kämpfer in der Arena an allen Standorten in Szene gesetzt, und die Hintergründe dieses Massenphänomens der Antike mit den Mitteln der experimentellen Archäologie dargestellt.

In Carnuntum wurden die wesentlichsten architektonischen Typen eines römischen Stadtviertels am Originalstandort funktionstüchtig rekonstruiert. Ein Bürgerhaus, ein römisches Stadtpalais und eine öffentliche Thermenanlage öffnen ein Zeitfenster in die Ära der Kaiserkonferenz des Jahrs 308 unserer Zeitrechnung, als in Carnuntum die Weichen für das künftige Europa gestellt wurden.

Der Dialog mit führenden wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen aus Deutschland, der Schweiz, Ungarn, der Slowakei, Rumänien sowie Großbritannien bildet die Grundlage für alle wissenschaftlichen Maßnahmen in Carnuntum. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind Lehrgrabungen, gemeinsame Publikationen, Forschungs- und Ausstellungsprojekte. (APA, derStandard.at, 14. 3. 2014)