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Ein etwaiger Verkauf der Underberganteile soll laut Schlumberger keinen Einfluss auf den Standort in Österreich haben

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Neue Gerüchte um das 170 Jahre alte Traditionsunternehmen Schlumberger: Die deutsche Unternehmerfamilie Underberg, mit 75 Prozent der Stammaktien Hauptaktionär beim Wiener Sekthersteller, könnte schon bald einige Anteile verkaufen. Das "Wirtschaftsblatt" berichtete am Freitag von einem möglichen Eigentümerwechsel. Ein möglicher Käufer könnte ein "solides und gut geführtes Unternehmen" sein, schreibt das "Wirtschaftsblatt". Noch sei aber nicht bekannt, ob ein Mitbewerber Interesse zeige.

Bei Schlumberger will man einen Eigentümerwechsel auf Anfrage von derStandard.at so nicht verstanden wissen: "Wir können Verkaufsgerüchte weder bestätigen noch dementieren. Fakt ist aber, dass ein möglicher Verkauf von Underberg-Anteilen weder Auswirkungen auf den Standort Österreich noch auf die laufende Geschäftstätigkeit haben würde", so Benedikt Zacher, Leiter der Kommunikationsabteilung bei Schlumberger.

Auch dass derzeit bereits Prüfungen durch Wirtschaftsprüfer und -berater laufen würden, relativiert Zacherl: Sobald sich die finanzmarktrechtlichen Rahmenbedingungen ändern, wäre Schlumberger verpflichtet, diese bekanntzumachen. Beim Kräuterdigestiv-Hersteller Underberg war für derStandard.at am Freitag vorerst niemand zu erreichen.

Kritik an Schaumweinsteuer

Schlumberger selbst hält knapp zehn Prozent am Unternehmen, 15 Prozent sind im Streubesitz. Vor ungefähr einem Jahr spaltete der Sekthersteller die Gurktaler AG ab und ging damit an die Börse. Darin gebündelt sind die Kräuter-Bitter-Markten Gurktaler, Rossbacher und Leibwächter.

Heftige Kritik übt Zacherl erneut an der Wiedereinführung der Schaumweinsteuer in Höhe von einem Euro pro Liter, im Regelfall entspricht das 75 Cent pro Flasche. Die Steuer wirke wettbewerbsverzerrend, und bevorteile den nicht besteuerten Prosecco Frizzante. In Anlehnung an die Marktentwicklung 1999 bis 2005 rechne er aber mit einem Absatzrückgang der gesamten Sektbranche. In jenen sechs Jahren verringerte sich der Absatz von Sekt Spumante österreichweit um rund 30 Prozent, während der Prosecco-Frizzante-Absatz ein Wachstum von 100 Prozent verzeichnete. (ch/roda, derStandard.at, 14.3.2014)