Michael Fleischhacker (links) und Rudolf Fußi.

Fotos: STANDARD/Cremer

Der Konzern der "Neuen Zürcher Zeitung" macht seine Pläne für Österreich einen Schritt konkreter: Die "NZZ"-Mutter hat den früheren "Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker und Rudi Fußis Agentur Mindworker engagiert, um "publizistische Produkte" für Österreich zu erarbeiten, sagte NZZ-Konzernchef Veit Dengler am Freitag im Gespräch mit dem STANDARD. Dengler rechnet eher nicht mit einem Start des Mediums noch in diesem Jahr. Fleischhacker gibt seine Presse-Kolumne ab sofort auf.

Mögliche Erscheinungsformen

Fix ist für Dengler, dass Userinnen und User für das journalistische Produkt auch digital bezahlen müssen. Dengler legt sich weiterhin nicht fest, ob dieser Ableger der "Neuen Zürcher" rein digital oder auch gedruckt erscheinen soll und in welchem Rhythmus, etwa täglich oder doch wöchentlich. An der Woche orientierte sich ein zuletzt von Fleischhacker erarbeitetes Konzept für ein Digitalmagazin. Dengler nennt all diese Erscheinungsformen "möglich". 

Der aus Österreich stammende NZZ-Boss will aus Aktivitäten in Österreich, aber auch im Heimmarkt Schweiz für den deutschen Markt lernen. Schon aufgrund seiner Größe müsse der die NZZ interessieren.

Fußis Agentur Mindworker sieht sich spezialisiert auf PR, Social Media, personalisierte Kommunikation und politische Kommunikation. Fußi beriet zuletzt das Team Stronach. Kleiner Wikipedia-Auszug zur Person: Er war Vorsitzender der Partei Die Demokraten, organisierte im Jahr 2002 das Anti-Abfangjäger-Volksbegehren, war für die SPÖ tätig. Er managte webfreetv.com, kommunizierte für Superfund und Electrolux.

NZZ: Markt für liberalen Qualitätsjournalismus

"Wir sind davon überzeugt, dass es in Österreich genügend Kundinnen und Kunden gibt, die das Angebot eines liberalen Qualitätsjournalismus à la 'NZZ' zu schätzen wissen", erklärte der Leiter Publizistik und "NZZ"-Chefredakteur Markus Spillmann in einer Aussendung, unter dessen Verantwortung die Expansion vorangetrieben wird.

"Die neue strategische Ausrichtung der 'NZZ' ist meiner Ansicht nach die richtige Antwort auf die strukturelle Krise der Medienindustrie. Umso mehr freut es mich, dass die Verantwortungsträger der 'NZZ' mir das Vertrauen schenken, an der Umsetzung dieser Strategie mitzuwirken", sagte Fleischhacker. Mehr demnächst hier. (fid, derStandard.at, 14.3.2014)