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Der insolvente Computerhändler DiTech verschiebt die für Freitag angekündigte Insolvenzanmeldung beim Handelsgericht Wien aufgrund noch laufender Finanzierungsverhandlungen auf nächste Woche. DiTech will ein Sanierungsverfahren mit Fremdverwaltung beantragen, teilte das Unternehmen am Freitag in einer Aussendung mit.

"Es ist gut, wenn sich das Unternehmen ein paar Tage mehr Zeit nimmt und besser vorbereitet in das Insolvenzverfahren geht", sagte KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner auf Anfrage. Welche Art des Insolvenzverfahren DiTech wählen werde, sei offen und von außen derzeit nicht beurteilbar.

Tochter Dimotion bereits in Konkurs

Die DiTech-Tochter Dimotion, zuständig für den Zusammenbau von Servern, PC-Systemen und Laptops unter der Eigenmarke Dimotion, hat bereits am Freitag Konkurs am Handelsgericht angemeldet. Laut Kreditschutzverband hat das Unternehmen Verbindlichkeiten von 600.000 Euro gegenüber Lieferanten, davon 470.000 Euro gegenüber der Mutter.

Februar-Gehälter bei Dimotion ausbezahlt

Die zehn verbliebenen Dimotion-Beschäftigten wurden von DiTech übernommen, die Februar-Gehälter wurden ausbezahlt. Am 20. Mai findet die Tagsatzung statt.

"Dies war eine strategische Entscheidung der Eigentümer, da in Zukunft die Herstellung von Computersystemen in jedem Fall innerhalb der Firma DiTech durchgeführt werden soll", hieß es in der Mitteilung.

Entlassungen und Filialschließungen

Beim von DiTech angestrebten Sanierungsverfahren mit Fremdverwaltung müssen innerhalb von zwei Jahren mindestens 20 Prozent der Schulden bezahlt werden, und die Mehrheit der Gläubiger muss dem Sanierungsplan zustimmen.

DiTech hat zurzeit 255 Mitarbeiter und betreibt 22 Filialen in Österreich. Anfang der Woche hatte das Unternehmen den Abbau von 60 bis 80 Mitarbeitern und das Aus für "einige" Filialen angekündigt.

Für Kunden mit DiTech-Gutscheinen heißt es derzeit bitte warten. Die Gutscheine werden aus Gläubigerschutzgründen nicht angenommen. "Die Geschäftsführung würde sich strafbar machen, wenn sie Forderungen aus einer Zeit vor Eintritt der Zahlungsunfähigkeit begleichen würde", sagte DiTech-Sprecher Mario Gündl zum "Kurier". In den nächsten Wochen werde es Klarheit geben. "Dann können wir Gutscheinfragen für jeden Individualfall lösen." (APA, 14.3.2014)