Zwei Zukäufe haben den Schweizer Telekomdienstleister und Handy-Verkäufer Mobilezone 2013 vor einem Umsatzeinbruch bewahrt. Die Erlöse lagen mit 328,2 Mio. Franken (269,9 Mio. Euro) knapp über dem Niveau des Vorjahres. Mobilezone hatte vergangenes Jahr die Telekomfirma TalkTalk sowie das Canon Repair Center gekauft.

Der Umsatz des Dienstleistungsgeschäfts stieg in der Folge um fast zwei Drittel auf 72,7 Mio. Franken. Ohne die TalkTalk-Akquisition wäre der Gesamtumsatz allerdings etwa 15 bis 20 Mio. Franken geringer ausgefallen, wie Finanzchef Markus Bernhard gegenüber der Nachrichtenagentur AWP sagte. Dagegen falle der Umsatz vom Canon Repair Center nicht wesentlich ins Gewicht, sagte Bernhard auf Anfrage. Beide Unternehmen sind unterdessen vollständig integriert. "Aus eigener Kraft sind wir im letzten Jahr nicht gewachsen."

Konsumenten nutzen ihre Smartphones länger

Mühe hatte Mobilezone im eigentlichen Kerngeschäft, dem Handel: Die eigenen Läden setzten mit 255,5 Mio. Franken 9,2 Prozent weniger um als 2012. Der Rückgang sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Konsumenten ihre Smartphones länger nutzten, hieß es in der Aussendung.

Auch das operative Ergebnis der Sparte ging zurück, was aber ebenfalls durch das Dienstleistungsgeschäft kompensiert werden konnte. Insgesamt stieg der Betriebsgewinn des Konzerns um 2,8 Prozent auf 25,8 Mio. Franken. Der Reingewinn lag um 4,5 Prozent höher bei 22 Mio. Franken.

Mit dem Jahresergebnis zeigte sich Bernhard zufrieden. Der Verkauf der neuen Generation des iPhones habe im zweiten Halbjahr 2013 aber nicht den erwünschten Absatz erzielt, sagte der Finanzchef gegenüber der AWP. Die neue Einführung von einem oder zwei neuen Apple iPhone-Modellen lässt die Anzahl von Handyverkäufen erfahrungsgemäß ansteigen.

Für das laufende Jahr erwartet Bernhard eine Stabilisierung im Handelsgeschäft. Die Dienstleistungen wie Telefonie und Internet sowie Reparaturen dürften weiter wachsen. Der Anteil des Dienst könnte "relativ schnell" ein Drittel des Umsatzes erreichen, sagte Bernhard. Der Gewinnbeitrag liege jetzt bereits bei 38 Prozent und dürfte ebenfalls weiter steigen.

Der Finanzchef übernimmt im kommenden Monat anlässlich der Generalversammlung am 9. April offiziell das Ruder vom bisherigen Konzernchef und Mitgründer Martin Lehmann. Praktisch habe er die Aufgaben aber "vor Monaten schon" übernommen. (APA, 14.3. 20144)