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Google und dessen Videoplattform YouTube arbeiten eng mit den britischen Behörden zusammen

Foto: AP/Paul Sakuma

Westliche Regierungsbehörden warnen seit längerem vor der Radikalisierung von eigenen Staatsbürgern durch extremistische Hetzvideos. Besonders durch den Bürgerkrieg in Syrien würden vermehrt Clips mit radikalen Botschaften auftauchen, so westliche Geheimdienste laut der Financial Times.

"Super-Flagger"

Google reagiert nun auf die Sorgen der britischen Regierung und räumt deren Beamten den Status als "Super Flagger" für YouTube ein. Damit dürfen diese massenweise Videos als hetzerisch markieren, müssen diese also nicht mehr einzeln melden. YouTube kommentierte gegenüber der FT, dass auf Googles Videoplattform eine "Nulltoleranz für gewaltverherrlichende Videos" herrsche und solche Inhalte rasch entfernt werden.

"Nur auf Einladung"

Um effizienter gegen Hassvideos vorzugehen, habe man sich nun zu einem "Invite-Only"-Programm entschlossen, mit dem Nutzer wie etwa die britische Regierung Videos mit einem erweiterten Tool massenhaft markieren dürfen. Die Entscheidung, ob ein Clip gesperrt wird, obliegt aber weiterhin Betreiber Google.

Gratiswerbung für NGOs

Der hatte vor kurzem NGOs angeboten, gratis auf YouTube zu werben. Die Anzeigen sollen Argumente gegen Gewalt vorbringen und bei Suchanfragen nach extremistischem Material erscheinen. Kritiker wie der Blog Netzpolitik.org sehen darin eine Vorform von Zensur: Schon der sogenannte Porno-Filter sorgte für Aufregung. Die britische Regierung wollte damit Kinder vor Pornos schützen, Internetprovider mussten präventiv erotische Inhalte sperren. Nun sieht man "politische Inhalte" in Gefahr, selbst wenn es sich dabei um Hasspredigten handeln.

"Wegzensiert"

"Fundamentalismus begegnet eine Gesellschaft nicht, in dem sie in einfach mit dem schwarzen Filzstift wegzensiert", erklärt Netzpolitik.org und spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung. Indes kündigte die britische Regierung an, mit sozialen Netzwerken über Änderungen am Algorithmus zu verhandeln, damit extremistische Inhalte weniger wahrscheinlich im Newsfeed von Nutzern angezeigt werden. (fsc, derStandard.at, 14.3.2014)