Dem SV Grödig sitzt in der Fußball-Bundesliga die Konkurrenz im Nacken. Der zweitplatzierte Aufsteiger büßte in den vergangenen zwei Runden einen Polster von sieben Punkten fast gänzlich ein. Zehn Runden vor Saisonende liegen die Wiener Großclubs Austria und Rapid einen bzw. drei Zähler hinter den Salzburgern. Am Samstag (16.30 Uhr) wartet auf Grödig nun das Heimspiel gegen Wacker Innsbruck.
Der Tabellenletzte ist auf dem Papier ein dankbarer Gegner. Die Tiroler sind seit acht Runden bei nur zwei Remis sieglos. Acht Auswärtsspiele in Folge gingen verloren, sechs davon gar ohne erzielten Treffer. Die jüngsten diesbezüglichen Erfolgserlebnisse verbuchte man allerdings ausgerechnet gegen Grödig. So feierte Wacker den bisher letzten Sieg mit einem 5:3 gegen den Liga-Neuling am 4. Dezember 2013, ein 3:3 in Grödig am 21. September bedeutete den letzten Auswärtszähler.
"Grödig kommt uns gerade recht, gegen die haben wir noch nie verloren", meinte Wacker-Profi Lukas Hinterseer vor der Partie vollmundig. Für den Nationalspieler war bei sieben Punkten Rückstand auf den rettenden neunten Platz auch eines klar: "Es ist derzeit keine einfache Situation, aber wir werden nicht aufgeben."
Sinnbildlich für die Durchhalteparolen in Innsbruck gab es Freitag ein gemeinsames Foto von Mannschaft, Vorstand, Fans und Sponsorenvertretern. "Wir bleiben oben, wir bleiben Bundesliga", stand auf einem Transparent geschrieben. Michael Streiter gab die Richtung vor. "Wir haben es immer wieder probiert, aber jetzt zählt es. Wir haben noch zehn Spiele, in denen wir es selbst richten können", sagte Wackers Trainer.
Das 1:1 gegen Rapid in der Vorwoche soll Auftrieb geben, gegen den Tabellendritten lag Wacker bis zur 88. Minute voran. In Grödig nicht zur Verfügung stehen der erkrankte Alexander Hauser sowie der verletzte Marco Kofler. Der zuletzt glücklose Bright Edomwonyi bekommt eine Pause und soll laut Streiter "den Kopf frei bekommen." Roman Wallner könnte in Salzburg deshalb wieder von Beginn an stürmen.
Zurück zu den Wurzeln
Die von Verletzungen geplagten Grödiger stehen nach nur einem Erfolg im Frühjahr bei anderen Vorzeichen unter Zugzwang. Dem im Herbst sensationell spielenden Aufsteiger geht ein wenig die Luft aus, der von der Konkurrenz erhoffte Einbruch droht. "Für uns ist es ein Schlüsselspiel. Wenn wir oben dabei bleiben wollen, dann müssen wir diese Partie gewinnen", sagte Trainer Adi Hütter nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge.
Auch dem Vorarlberger ist klar, dass bei seinem durch die Abgänge von Philipp Zulechner (Freiburg) und Thomas Salamon (Austria) geschwächten Verein etwas die Linie verloren gegangen ist. "Wir spielen nicht so Fußball, wie wir uns das vorstellen. Ich will gegen Wacker sehen, dass wir wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren", betonte Hütter.
Während der spanische Abwehrchef Ione Cabrera erst Ende März wieder ein Thema ist, soll Mario Leitgeb gegen Wacker in die Start-Elf zurückkehren. Der Mittelfeldmann verlängerte seinen Vertrag am Mittwoch um zwei weitere Jahre bis 2016. Auch die Zukunft von Hütter soll sich bald entscheiden. Der 44-Jährige hat ein Angebot des Vereins vorliegen, bis spätestens 31. März wird eine Entscheidung fallen. "Der Ball liegt bei mir, der Verein hat ein absolut faires Angebot über zwei Jahre angeboten. Es geht aber sicher nicht ums Geld", verriet Hütter. (APA, 14.03.2014)
Technische Daten und mögliche Aufstellungen:
SV Grödig - FC Wacker Innsbruck (Samstag, 16.30, Untersbergarena, SR Muckenhammer). Bisherige Saisonergebnisse: 3:3 (h), 3:5 (a).
Grödig: Fend - Hart, Maak, Karner, Martschinko - Tschernegg/M. Leitgeb, Nutz - Elsneg, Tomi, Huspek - Trdina
Ersatz: Adilovic - Hayden, Strobl, Perchtold, Handle, Fountas, Sigurdsson
Es fehlen: C. Stankovic (Mittelhandbruch), Cabrera (im Aufbautraining), Boller (Innenbandverletzung), Schubert (nach Herzmuskelentzündung), Potzmann (Schambeinentzündung)
Fraglich: M. Leitgeb (nach Muskelfasereinriss)
Wacker: Safar - Bergmann, Djokic, Vucur, Schilling - Hamzic, Ji-Parana - Schütz, Milosevic, Hinterseer - R. Wallner
Ersatz: Schober - Siller, Nitzlnader, Piesinger, Wernitznig, Gründler, Jevtic, Vuleta
Es fehlen: Löffler, Hauser (beide krank), Kofler (Schulterverletzung), Edomwonyi (nicht im Kader)