Wien/Zürich - Just zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Österreich-Expansion der NZZ-Mediengruppe, derStandard.at berichtete, hat das Schweizer Unternehmen am Freitag auch seine Bilanz 2013 präsentiert. Nicht zuletzt aufgrund sinkender Werbeerträge im Printgeschäft verbuchte das Medienhaus weniger Umsatz und Gewinn als im Jahr davor. Der Personalstand ist in diesem Zeitraum um 125 Personen auf 1.514 Mitarbeiter reduziert worden.

Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 396,7 Mio. Euro, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Das Betriebsergebnis (EBIT) vor Zinsen und Steuern sank um sechs Mio. Euro auf 25 Mio. Euro. Unterm Strich verdiente die NZZ-Gruppe damit noch 20,5 Mio. Euro, was einem Rückgang von 4,9 Mio. Euro im Vergleich zum Jahr 2012 entspricht. Das Umsatzplus im digitalen Bereich konnte den Rückgang im Gesamtergebnis nicht kompensieren.

Acht Millionen Euro für digitale Angebote

Dennoch steht die Mediengruppe, die seit 1. Oktober 2013 vom Österreicher Veit Dengler geführt wird, vor weiteren Investitionen. Neben dem Österreich-Projekt, das von Ex-"Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker sowie der Agentur mindworker rund um Rudi Fußi auf Schiene gebracht werden soll, will man in diesem und im kommenden Jahr rund acht Mio. Euro in den Ausbau digitaler Angebote investieren. Das Budget wurde Anfang des Jahres vom Verwaltungsrat bewilligt.

"Wir stellen uns dem Wandel der Medienwelt mit seinen rückläufigen Abonnements- und Werbeerlösen, indem wir in die Offensive gehen", erklärte Dengler dazu laut einer Aussendung. Ähnliches hatte er vor wenigen Wochen erklärt: "Wir müssen mehr verschiedene Produkte für verschiedene Arten von Kunden anbieten." Der Fokus sei dabei klar: "Wir stärken die Publizistik."

Die NZZ-Mediengruppe mit ihrem Flaggschiff "Neue Zürcher Zeitung" ist eines der größten Medienunternehmen der Schweiz. Zu ihr gehören neben der "Neuen Zürcher" die regionalen Tageszeitungen "St. Galler Tagblatt" und "Neue Luzerner Zeitung", drei Sonntagszeitungen, Zeitschriften, Bücher sowie regionale Radio- und TV-Stationen. Die Mediengruppe geht auf die Gründung der "Zürcher Zeitung" im Jahr 1780 zurück, die seit 1821 auf ihren heutigen Namen hört.

Etwas mehr als 100 später wurde der NZZ Buchverlag gegründet. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wechselte die Erscheinungsform der NZZ von drei- auf einmal täglich. Sukzessive weitete die Mediengruppe ihr Aufgabengebiet aus und wagte etwa 1993 den Schritt auf den Bildschirm mit der TV-Sendung "NZZ Format". Seit 1997 ist die "Neue Zürcher Zeitung" auch im Internet zu finden. (APA, 14.3.2014)