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Augen auf und durch.

Foto: APA/Scheriau

Die Austria gastiert mit neu gewonnenem Selbstvertrauen und dem Blick auf Platz zwei zum Ausklang des dritten Saisonviertels in der Fußball-Bundesliga in Graz. Gegen einen schwer angeschlagenen SK Sturm peilt der Meister am Samstag (19.00) den dritten Sieg in Serie an. Für die steirischen Hausherren geht es hingegen darum, mehrere Negativserien ad acta zu legen.

Gegen die Austria ist Sturm schon fünf Partien ohne vollen Erfolg, in dieser Saison setzte es bisher zwei Niederlagen. Der letzte Heimsieg der Grazer gegen die Wiener datiert vom 17. Mai 2012 (3:1). Dem ungeachtet, tut den Steirern die ligaübergreifende aktuelle Misere noch mehr weh: In der Frühjahrestabelle liegt der Verein mit nur zwei Punkten aus fünf Spielen am Ende. Die Stimmung ist dementsprechend.

Mehr als der Ex-Sturm-Profi und nunmehrige Trainer Darko Milanic stehen bei den Grazer Fans aber die Spieler in der Pflicht. Nach dem 1:4 gegen den WAC nahmen Fan-Vertreter in der Mannschaftskabine Platz und stellten die Mannschaft zur Rede, in der Vorwoche setzte es ein 1:2 in Wr. Neustadt. "Der Trainer ist nicht schuld, wir sind schuld. Wir müssen laufen und uns reinhauen. Wenn wir einen dreckigen Sieg einfahren, ist es auch okay", meinte Stürmer Marco Djuricin nun.

Anpirschen

Während bei Sturm der Haussegen schief hängt, ist bei der Austria derzeit wieder alles eitel Wonne. Unter Bjelica-Nachfolger Herbert Gager holten die Favoritner in den letzten drei Runden sieben Zähler. Mit einem 2:0 gegen Grödig pirschten sich die Violetten an die zweitplatzierten Salzburger heran, ein Zähler fehlt noch auf den im neuen Jahr schwächelnden Aufsteiger. Noch dazu patzte zuletzt die direkte Konkurrenz.

"Wir sind jetzt live dabei um den zweiten Platz. Wenn wir unsere Punkte holen, dann ist es fast egal, wie die anderen spielen. Wir wollen nur auf uns schauen", meinte der um einen längerfristigen Vertrag arbeitende Gager. Schafft seine Mannschaft einen Europacup-Startplatz, dürfte der 44-Jährige im Amt bleiben.

Aufsteigende Tendenz ist der Austria nicht abzusprechen. War das 0:0 gegen den WAC beim Debüt von Gager in spielerischer Hinsicht noch dürftig, steigerten sich die Wiener zuletzt bei den Heimsiegen gegen Innsbruck (2:1) und Grödig zwar langsam, aber doch. "Die Mannschaft hat von Anfang an mitgezogen, mit den Erfolgserlebnissen ist sie auch im Kopf freier geworden. Es gelingt wieder mehr", betonte Gager.

Nicht ablenken

Von der Lage beim Gegner wollten sich die Austrianer vor der Reise in die Steiermark nicht täuschen lassen. "Man darf sich von Sturms momentaner Situation nicht ablenken lassen", sagte Heinz Lindner. Der Torhüter wird zumindest einen neuen Vordermann bekommen. Lukas Rotpuller ist gesperrt, für den 22-Jährigen könnte der zuletzt auf der Bank sitzende Kapitän Manuel Ortlechner in die Innenverteidigung rutschen.

Bei Sturm ist die Personallage angespannter. Manuel Weber und Christian Klem sind gesperrt, mit Milan Dudic und Michael Madl fallen zwei Innenverteidiger aus. Trainer Milanic erwartet auch deshalb ein schweres Spiel gegen einen Gegner, "der auf Fehler wartet". Wie Djuricin will auch der Slowene den Erfolg nun mit allen Mitteln erzwingen.

"Wir wollten schön spielen, haben aber damit nichts erreicht. Jetzt ist es nur noch wichtig, ein positives Resultat zu erzielen", sagte Milanic. Auf die Frage, ob er durch die Rückendeckung des Sturm-Vorstands noch die nötige Ruhe vorfinde, wich der ehemalige Verteidiger aus: "Ich habe überhaupt keine Ruhe. Aber ich bin hoch motiviert und konzentriert wie am ersten Tag." (APA, 14.03.2014)

Technisches Daten und mögliche Aufstellungen:

SK Sturm Graz - FK Austria Wien (Samstag, 19.00, UPC-Arena, SR Schüttengruber). Bisherige Saisonergebnisse: 1:2 (h), 2:3 (a).

Sturm: Gratzei - Todorovski, Pfingstner, Vujadinovic, Hölzl - Schloffer, Hadzic, Offenbacher, F. Kainz - Beric, Djuricin

Ersatz: Pliquett - Hütter, Schnaderbeck, Wolf, T. Kainz, Schmerböck, Beichler

Es fehlen: Klem, M. Weber (beide gesperrt), Ehrenreich (rekonvaleszent), Dudic (Hautproblem), Madl (Muskelfaserriss)

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland, Mader - Gorgon, Jun, Salamon - Hosiner

Ersatz: Hadzikic - Ramsebner, F. Koch, De Paula, Stankovic, Royer, Kamara, Kienast

Es fehlen: Rotpuller (gesperrt), Horvath (krank), A. Grünwald (im Mannschaftstraining), Luxbacher (Kreuzbandriss)