Grundverschiedene Typen, dieselbe Richtung: Sofia Helin und Kim Bodnia im Skandinavienkrimi "Die Brücke 2", 22 Uhr, ZDF.

Foto: ZDF

Wien – Warum die Küstenwache nicht eingreift, als ein Schiff auf die dänisch-schwedische Grenzbrücke zusteuert und sie in voller Geschwindigkeit rammt, bleibt unklar. Rätselhaft sind auch die fünf Jugendlichen im Inneren, die völlig geistesabwesend wirken und auf die Fragen der Kripobeamten nicht reagieren. Ob die Frau in der Jolle eher Gejagte als Jägerin ist, lässt sich ebenfalls nicht einfach beantworten. Und ob der dänische Ermittler Martin Rohde (Kim Bodnia) nicht doch heimlich in seine spröde schwedische Kollegin Sorga Norén (Sofia Helin) verliebt ist, ist vorerst kaum zu ergründen.

Mit geballter Kraft an Unerklärlichem nimmt auch die Fortsetzung der Krimiserie "Die Brücke – Transit in den Tod" den Zuschauer ab der ersten Minute gefangen. Die dänisch-schwedische Produktion setzt wieder auf die Gegensätze, die sich anziehen: andere Länder, andere Sitten – und vor allem ein anderer Umgang: So prallt der sanfte Däne ewig an der spröden Schwedin ab. Das verbindet.

Die Faszination am Düsteren im hohen Norden hält an und fördert den Kulturtransfer, aber auch die Adaptierfreudigkeit des US-Fernsehens: In der Fox-Serie "The Bridge" geht das Ermittlerduo an der amerikanisch-mexikanischen Grenze auf Mörderjagd.

In der Fortsetzung bemüht sich die skandinavische "Brücke" in fünf Folgen um mehr Leichtigkeit, vielleicht gar Humor. Es gelingt nicht wirklich. Und das ist gut so. (Doris Priesching, DER STANDARD, 15./16.3.2014)