STANDARD: Was bedeutet der Film "Rise Up! And Dance" für Ihre Karriereplanung?
Marolt: Rise Up! ist der erste Kinofilm, eine seriöse Produktion und genau das, wohin ich will. Ich möchte gerne seriöse Filmrollen annehmen. Aber ich mache auch immer wieder Fernsehsendungen. Von den Filmangeboten allein kann ich zurzeit noch nicht leben. Ich bin am Anfang und habe jetzt diesen Tanzfilm gemacht – in dem ich nicht tanze ... Toll, das macht einen guten Eindruck, gell?
STANDARD: Es ist ein Anfang.
Marolt: Und es war eine reizende Rolle. Ich spiele eine böse, manipulierende Geschäftsfrau, die eiskalt über Leute drüberfährt.
STANDARD: Wie ging es Ihnen in den Tagen unmittelbar nach dem Ende des Dschungelcamps, als Sie gesehen haben, was sich während Ihrer Abwesenheit hier abgespielt hat?
Marolt: Ich habe noch keine einzige Folge des Dschungelcamps gesehen. Ich kenne die Schlagzeilen – aber gut, das ist die Medienwelt. Wer damit nicht zurechtkommt, ist im falschen Business.
STANDARD: Aber wie haben Sie denn gelernt, damit zurechtzukommen?
Marolt: Ich bin ein Freigeist. Ich lebe in meiner eigenen Welt und habe einfach den Mut, mich zu entfalten, ohne Angst zu haben, was die Leute von mir denken. Das ist bei mir im Laufe der Jahre einfach so gekommen. Man wird es nie allen recht machen können, ich bin so, wie ich bin, und entfalte mich künstlerisch. Ich habe eine gewisse Leichtigkeit und eine gewisse Gleichgültigkeit.
Das Interview als Video und Ausschnitte aus dem Kinofilm:
STANDARD: Es gibt aber doch einen Widerspruch in Ihrer Erscheinung: Sie werden gedemütigt und ausgelacht, trotzdem suchen Sie die Öffentlichkeit. Was ist so toll daran, im Rampenlicht zu stehen?
Marolt: Ich suche das Rampenlicht nicht. Vielleicht wirkt das manchmal so, aber ich bin privat ein zurückgezogener Mensch. Ich habe einfach Lust an dem Beruf und bin mit vollem Einsatz dabei, weil es eine Leidenschaft ist.
STANDARD: Was ist denn Ihr Beruf?
Marolt: Ich würde sagen, ich bin Künstlerin, und ich bin Model. Ich bin einfach nur ein Mädchen, das in der Medienbranche arbeitet, und ich sehe das als Job, der mir Spaß macht, wo ich auch ganz viel von meiner eigenen Persönlichkeit einbringen kann. Ich versuche, mir trotzdem immer selbst treu zu bleiben. Umgekehrt muss man aber das Rampenlicht suchen. Man braucht ja einen Marktwert, damit man wieder gebucht wird. Das ist halt ein Opfer, das man bringen muss. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich gerne meinen Job erledigen und dann wieder heimgehen.
STANDARD: Ihr nächster großer Job ist die RTL-Castingshow "Let's Dance". Gar nicht so wenige werden zuschauen, um zu sehen, ob Sie stolpern. Tun Sie ihnen den Gefallen?
Marolt: Es kann passieren. Ich bin auch nur ein Mensch. Wenn ich stolpere, stolpere ich. Let's Dance ist wieder ein Job. Für mich ist es gut, weil ich mich von einer ganz anderen Seite zeigen kann und durch das Tanzen ein ganz anderes Körpergefühl bekomme. Ich hatte noch nie einen Tanzkurs. Bei Tänzern fällt ganz oft deren Präsenz auf. Meine Schwäche ist die Körperhaltung, ich glaube, dass mir Let's Dance deshalb helfen wird. Ich freue mich drauf.
STANDARD: Hat sich Stefan Petzner schon bei Ihnen gemeldet?
Marolt: Nein, dafür habe ich keine Zeit, und das interessiert mich auch gar nicht. (Doris Priesching, Maria von Usslar, DER STANDARD, 15./16.3.2014)