Altach - Tabellenführer Altach weiß wieder zu gewinnen. Die Vorarlberger feierten am Freitag einen hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen St. Pölten und sind damit trotz zwei vorheriger Remis weiter auf Aufstiegskurs. In Niederösterreichs Landeszentrale darf man dagegen Hoffnungen auf den großen Coup endgültig begraben.
Altach baute den Vorsprung auf den Zweiten Austria Lustenau vorerst auf zehn Punkte aus, der "Ländle-Rivale" hatte allerdings im Abendspiel in Horn noch die Möglichkeit zu punkten. Kapfenberg zog mit einem 2:1-Sieg gegen Parndorf mit den Lustenauern gleich. Dem Vierten St. Pölten fehlen jetzt schon 15 Punkte auf die Tabellenspitze. Am anderen Ende der Tabelle gab die Vienna mit einem 1:1 gegen Liefering die Rote Laterne vorerst an die punktgleichen Horner ab. Mattersburg und Hartberg trennten sich 2:2.
In der Cashpoint-Arena entwickelte sich im Duell des Ersten mit dem Vierten ein absolutes Spitzenspiel. Die Hausherren durften sich über einen Traumstart freuen. St. Pölten-Goalie Christoph Riegler faustete den Ball auf den Rücken von Jano, von dem der Ball ins eigene Tor prallte (12.). Topstürmer Hannes Aigner hätte nachlegen können, setzte aber einen Weitschuss an die Latte (29.). Da war sein Offensivkollege Louis Ngwat-Mahop schon nicht mehr am Platz, er war mit Verdacht auf eine Bänderverletzung im Knie ausgeschieden.
St. Pölten sieht Rot
Die St. Pöltner schafften durch einen wuchtigen Drop-Kick von Andreas Dober den leistungsgerechten Ausgleich (33.) und gingen gleich darauf in Führung. Gary Noel profitierte von einem unglücklichen Zech-Kopfball genau in den Lauf (37.). Die Altacher schlugen aber postwendend zurück. Martin Grasegger konnte nicht klären und der auch zuletzt schon erfolgreich gewesene, starke Ismael Tajouri hatte keine Mühe zu vollenden (38.).
Nach dem Seitenwechsel gingen die Gäste weniger Risiko ein, wollten vor allem den Punkt sichern, was allerdings misslang. Nach einer Netzer-Flanke avancierte Felix Roth per Kopf zum Altacher Matchwinner (76.). Die Niederösterreicher beendeten das Spiel nach Gelb-Roten Karten für Marcel Holzmann (71.) und Peter Brandl (89.) in doppelter Unterzahl. Die Altacher sind nun schon seit elf Spielen ungeschlagen, für die St. Pöltner war es die erste Niederlage nach acht Partien.
Vienna-Sieg zurückgepfiffen
Kapfenberg und Parndorf sorgten im Franz-Fekete-Stadion für eine ungemein unterhaltsame, offene Partie. Nur die fehlende Effizienz auf beiden Seiten verhinderte ein Torfestival. Nach der Pause fielen aber doch noch Tore. Philipp Wendler sorgte mit einem Volleyschuss für das erste KSV-Tor 2014 überhaupt (51.) und den ersten Parndorf-Gegentreffer nach vier Spielen. Nach dem 1:1 durch Julian Salamon (73.) kündigte sich ein leistungsgerechtes Remis an, doch Ivan Lendric machte mit einem verwandelten Foulelfmeter (82.) noch den ersten Sieg der "Falken" nach zuletzt drei 0:2-Niederlagen in Folge perfekt.
Mattersburg (1 Sieg, 3 Remis) und Hartberg (2 Siege, 2 Remis) sind im Frühjahr weiter ungeschlagen. Alois Höller brachte die Burgenländer im Pappelstadion voran (21.), Dario Bodrusic sorgte aber kurz vor dem Seitenwechsel für das 1:1 (44.). Nach der Pause legten die Steirer kurz nach einer Gelb-Roten Karte für Furkan Aydogdu (59.) durch einen Volleytreffer von Günter Friesenbichler nach (62.). Dank Markus Pink, der per Kopf traf (77.) bleiben die Mattersburger aber unter Coach Ivica Vastic unbesiegt. In ihren letzten fünf Heimspielen gab es jeweils eine Punkteteilung.
Für beide Teams verschlechterte sich die Lage im Abstiegskampf nicht, da die Vienna zu Hause gegen Liefering über ein 1:1 nicht hinauskam. Stefan Savic brachte die Gäste in Führung (32.), Andrej Lebedew gab aber prompt die passende Antwort (35.). Beide Mannschaften hatten mit Aluminiumtreffern von Andreas Strapajevic (15./Vienna) bzw. Yordi Reyna (44./Liefering) Pech. Die Wiener hätten kurz vor Schluss fast noch drei Punkte auf ihr Konto verbucht, der Schiedsrichter pfiff aber ein vermeintliches Abseits-Tor von Zellhofer zurück. Vienna-Goalie Thomas Mandl ließ, nachdem er die Fernsehbilder kurz nach Spielende gesehen hatte, eine Schimpftirade auf den Unparteiischen Eisner los. Der Linienrichter rief bei der Aktion im Spiel "Weiter, weiter", das Headset des Hauptschiedsrichter war jedoch defekt, es wurde "overruled". Der Silberstreif am Horizont: Die Vienna konnte immerhin nach vier Heimniederlagen hintereinander wieder einmal punkten.
Rückschlag für Lustenau
Austria Lustenau hat derweil hektarweit Boden verloren auf die Tabellenspitze. Die Vorarlberger unterlagen in Horn mit 0:2 (0:2) und haben schon zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Altach. Für die Niederösterreicher war es ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf, sie stürzen Vienna weiter in die Tiefe.
In den sechs direkten Duellen zuvor hatte immer jene Mannschaft gewonnen, die mit 1:0 in Führung gegangen war. Das war auch in Spiel Nummer sieben so. Zum Matchwinner im Aufeinandertreffen des schlechtesten Heimteams mit dem besten Auswärtsteam avancierte Florian Sittsam. Der zu Jahresbeginn von Sturm Graz gekommene 19-jährige Mittelfeldspieler traf nach einem Sahanek-Eckball per Kopf (9.) und vollendete nach Casanova-Vorarbeit ohne Mühe aus kurzer Distanz (39.).
Für die Horner war es der erste Heimsieg nach sieben Spielen sowie seit dem 13. September 2013 (3:1 gegen die Vienna). (APA/red, 14.3.2014)
Ergebnisse Erste Liga - 23. Runde:
SCR Altach - SKN St. Pölten 3:2 (2:2)
Cashpoint-Arena, SR Kollegger
Tore: Jano (12./Eigentor), Tajouri (38.), Roth (76.) bzw. Dober (34.), Noel (37.). Gelb-Rote Karten: Holzmann (71., St. Pölten), Brandl (89., St. Pölten)
SV Mattersburg - TSV Hartberg 2:2 (1:1)
Pappelstadion, SR Gishamer
Tore: Höller (21.), Pink (77.) bzw. Bodrusic (45.), Friesenbichler (62.). Rote Karte: Aydogdu (59., Hartberg)
Vienna - FC Liefering 1:1 (1:1)
Stadion Hohe Warte, SR Eisner.
Tore: Lebedev (35.) bzw. Savic (32.)
Kapfenberger SV - SC/ESV Parndorf 2:1 (0:0)
Franz-Fekete-Stadion, SR Grobelnik
Tore: Wendler (51.), Lendric (82./Foul-Elfmeter) bzw. Salamon (73.)
SV Horn - Austria Lustenau 2:0 (2:0)
Waldviertler Volksbank Arena, SR Feichtinger.
Tore: Sittsam (9., 39.)