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Bildschirm mit Fluginformationen auf dem Flughafen von Kuala Lumpur.

Foto: AP/Wong Maye-E

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Botschaften der Hoffnung.

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Kuala Lumpur - Malaysias Polizei ermittelt bei dem verschwundenen Flugzeug nun offiziell wegen Entführung, Sabotage und Terrorismus. Das sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar am Sonntag in Kuala Lumpur vor der Presse. Im Haus des Piloten wurde am Samstag ein Flugsimulator abgebaut und mitgenommen. "Wir haben das Gerät in unseren Büros wieder ausgebaut und Experten untersuchen es jetzt", sagte der Polizeichef. Warum die Durchsuchung erst eine Woche nach dem Verschwinden des Flugzeuges stattfand, beantwortete der Polizeichef nicht.

Die logistischen Anstrengungen der Ermittler verglich der Informant mit einer Weltraummission zum Mond. Rückblickend würden die laufenden Ermittlungen vermutlich sogar "noch herausfordernder" sein, sagte er. Damit gab er indirekt der malaysischen Regierung und der betroffenen Fluggesellschaft Rückendeckung, die ihre zögerliche Informationspolitik mit aufwendigen Datenüberprüfungen gerechtfertigt hatten.

Flugkorridore absuchen

Auf der Suche nach dem seit mehr als einer Woche verschwundenen Passagierflugzeug hat Malaysia die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Mit dem offiziellen Gesuch sollen die Ermittlungen einen neuen Schub erhalten, wie Diplomaten am Sonntag sagten. Zuvor war die Suche über dem Südchinesischen Meer abgebrochen worden. Vor allem in China war Kritik an Malaysia laut geworden. Mittlerweile seien 25 Länder an der Suche beteiligt, sagte Malaysias Verkehrsminister Hishamuddin Hussein. Einige Staaten hielten sich aber bislang Experten zufolge damit zurück, Militär-Daten offenzulegen. Die meisten Staaten liegen entlang der beiden Korridore, die als mögliche Flugbahn nach Abschalten der Überwachungsinstrumente an Bord gelten.

Nach Überzeugung der Ermittler flog die Maschine nach der letzten bekannten Radarposition über dem Südchinesischen Meer noch sieben Stunden, allem Anschein nach in Richtung Westen. Unter den angesprochenen Ländern sind Kasachstan, Turkmenistan, Pakistan, Indien, Burma sowie Australien und Frankreich. Wieso Frankreich in der Liste auftaucht, teilte das Ministerium nicht mit. Frankreich leitete die Suche nach dem 2009 über den Atlantik abgestürzten Air-France-Flugzeug, dessen Wrack erst nach zwei Jahren entdeckt wurde.

China fordert mehr Informationen

China hat Malaysia aufgefordert, "vollständige und genaue Informationen" über das Verschwinden der Passagiermaschine zur Verfügung zu stellen. Nach den neuen Enthüllungen, wonach im Flugzeug höchstwahrscheinlich absichtlich die Kommunikationsgeräte abgeschaltet wurden, traf Vizeaußenminister Xie Hangsheng in Peking mit dem malaysischen Botschafter zusammen, wie die Agentur Xinhua am Sonntag meldete. Der Vizeaußenminister drängte die malaysische Regierung in dem Gespräch, die Suche weiter zu verstärken, sich um die Familien der Insassen zu kümmern und die Kooperation mit den chinesischen Experten auszuweiten. Unter den 239 Insassen des Fluges MH370 der Malaysia Airlines waren 154 chinesische Staatsbürger. Weitere chinesische Experten sind nach einer Krisensitzung der Regierungsbehörden auf den Weg nach Malaysia entsandt worden.

Hausdurchsuchung bei Pilot und Co-Pilot

Auch der Co-Pilot der in Südostasien verschollenen Passagiermaschine ist nun ins Visier der behördlichen Ermittlungen geraten. Am Samstagabend hätten Sicherheitskräfte das Haus des 27-Jährigen durchsucht, sagte ein hochrangiger Polizeibeamter. Einige Stunden zuvor hatten sich die Polizisten die Wohnung des 53-jährigen Flugkapitäns vorgenommen, um nach Hinweisen zu suchen, die zur Aufklärung führen könnten. Das seit einer Woche verschollene malaysische Passagierflugzeug soll nach Angaben der Regierung in Kuala Lumpur seinen Kurs gezielt geändert haben. (Reuters/APA, 16.3.2014)