Geheime Dokumente der NSA haben vor Kurzem eine Vielzahl an Methoden aufgezeigt, mit denen die der US-Militärgeheimdienst weltweit Rechner infiziert und überwacht. So sollten laut Plänen Millionen Computer durch Malware gehackt werden, inwiefern diese Vorhaben in die Tat umgesetzt wurden, ist nicht bekannt.
Ineffektiv
Das US-Magazin Wired hat jetzt die Snowden-Dokumente eingehend analysiert und einige Schwächen im sogenannten Quantum-Programm festgestellt. So konstantiert man dem Geheimprogramm ein sogenanntes "mission and target creep", also eine unnötige Ausdehnung der Ziele, die Ineffektivität verursacht.
"Erstaunlich limitiert"
Weiters wird – aus Hackersicht – kritisiert, dass das NSA-Tool sich auf einzelne Datenpakete statt auf den ganzen TCP-Stream konzentriere. Dadurch sei Quantum, so Wired, "erstaunlich limitiert". Das führe wiederum zu erhebliche Rückständen bei der Abwehr von Cyberattacken: So reagiere das Programm aufgrund seines Designs erst dann auf Angriffe, wenn der Schaden vermutlich bereits angerichtet wurde.
Facebook setzt auf Verschlüsselung
Auch der Plan, über gefälschte Facebook-Server in Rechner einzudringen, sei nicht mehr durchführbar, da Facebook schon länger auf verschlüsselte Verbindungen setzt. Dennoch weist Wired darauf hin, dass eine gefährliche Symbiose zwischen dem Datensammeln von großen IT-Unternehmen wie Google oder Facebook und den Geheimdiensten vorherrsche.
Cookies zuordnen
So würde die NSA über Methoden verfügen, vermeintlich „anonym" hinterlassene Cookies wieder Usern zuzuordnen und so umfassend Nutzer beobachten zu können. Wired warnt zusätzlich davor, dass die Tools der NSA leicht replizierbar wären und etwa in einem WiFi-Netzwerk mit einem einfachen Raspberry Pi durchzuführen sind. (fsc, derStandard.at, 16.3.2014)