London - US-Schauspielerin Scarlett Johansson hat ihre Entscheidung verteidigt, nicht mehr als Botschafterin von Oxfam aufzutreten. Sie stehe zu ihrem umstrittenen Werbeauftrag für das israelische Unternehmen Sodastream, so Johansson am Sonntag zur britischen Zeitung "Observer". Wegen des Werbevertrags war die Kooperation zwischen Johansson und der internationalen Hilfsorganisation Oxfam beendet worden.

Oxfam hatte das Engagement der Schauspielerin als Botschafterin der Organisation mit der Werbung für Sodastream im Jänner für nicht vereinbar erklärt. Sodastream betreibt eine große Fabrik in einer jüdischen Siedlung im besetzten Westjordanland.

Kein eindeutiges Falsch oder Richtig

"Ich wusste von dieser einzelnen Fabrik bevor ich unterschrieben habe", sagte Johansson. Sie könne darin weiterhin kein Problem erkennen zumal eine Schließung der Fabrik viele Menschen mittellos zurücklassen würde. Nach Unternehmensangaben beschäftigt Sodastream im Gewerbegebiet Mishdor Adumim in der Siedlung Maale Adumim östlich von Jerusalem 800 Palästinenser und 500 Israelis. Sie sei plötzlich in eine Diskussion hineingeraten, die immer mehr ausgeufert sei, sagte Johansson. In der Frage geben es kein eindeutiges Falsch oder Richtig.

Die Schauspielerin, die etwa durch "Lost in Translation" bekannt geworden war, war für Oxfam nach Indien, Sri Lanka und Kenia gereist, um Spenden zu werben. Zugleich ist Johansson, deren Mutter aus einer polnisch-jüdischen Familie stammt, seit Anfang Jänner als erste "globale Marken-Botschafterin" für Sodastream tätig. Palästinensische Menschenrechtsaktivisten hatte Johansson als neues "Postergesicht der israelischen Besatzungs- und Apartheidpolitik" bezeichnet und sie für die Beendigung des Engagements für Oxfam scharf kritisiert. (APA, 17.3.2014)