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Eine der 18 jungen Anakondas, die am 15. Februar im Tiergarten Schönbrunn zur Welt kamen.

Foto: APA/DANIEL ZUPANC

Wien - Vielfaches Mutterglück: Bei den Großen Anakondas, der längsten Würgeschlange der Welt, gab es im Wiener Tiergarten Schönbrunn erstmals Nachwuchs. Gleich 18 Jungtiere tummeln sich nun im Aquarienhaus. Ungewöhnlich ist das nicht: "Für unsere Schlange war es der erste Nachwuchs. Später können es bis zu 40 sein", wurde Zoodirektorin Dagmar Schratter am Montag in einer Aussendung zitiert.

Winzige Schlangenbabys darf man sich jedoch nicht erwarten. Schon bei der Geburt sind die Kleinen rund 90 Zentimeter lang. Kein Wunder, denn auch ihre Mutter misst über vier Meter. Große Anakondas gebären lebend, nach einer Tragzeit von sechs bis acht Monaten kommt der Nachwuchs unter Wasser auf die Welt. Da die Große Anakonda in Regenwaldflüssen und Lagunen Südamerikas heimisch ist, findet nicht nur die Geburt, sondern auch die Paarung unter Wasser statt.

Schweine auf Speisekarte

Männchen und Weibchen verschlingen sich ineinander und bilden dabei in flachem Gewässer ein sogenanntes "Paarungsknäuel" - in freier Wildbahn können dabei auch mehrere Männchen um eine Schlange konkurrieren. Für eine erfolgreiche Zeugung muss es einem Männchen gelingen, die anderen beiseitezuschieben. Sind die Kleinen erst einmal auf der Welt, haben sie in ihrem natürlichen Lebensraum kein leichtes Spiel: Babyanakondas stehen auf dem Speiseplan vieler anderer Tiere, etwa älterer Artgenossen, Großkatzen oder Kaimane. Im Erwachsenenalter haben Große Anakondas dagegen kaum mehr natürliche Feinde. Im Gegenteil: Sie erbeuten dann selbst Wasserschweine oder Kaimane. Derzeit isst der Wiener Nachwuchs allerdings noch kleine Fische, Insekten oder Kaulquappen.

Der Tiergarten wird nicht alle 18 Jungschlangen behalten, sie werden an andere Zoos abgegeben. Bis dahin kann man die kleinen Großen Anakondas im Zuge einer Backstageführung durch das Aquarienhaus bestaunen. (APA, 17.3.2014)