Die deutsche Piratenpartei steht vor der EU-Wahl erneut vor einer Zerreißprobe. Am Sonntagabend sind drei der sieben Mitglieder des Bundesvorstands zurückgetreten.

Es sei dem Vorstand nicht gelungen, in den jüngsten Querelen einen gemeinsamen Kurs zu finden, schrieben Stephanie Schmiedke, Stefan Bartels und Björn Semrau in einer im Internet veröffentlichten Erklärung. "Mit unserem Rücktritt aus dem Bundesvorstand wollen wir sowohl uns als auch Euch die Gelegenheit geben, die Piraten endlich von ihrem politischen Schlingerkurs zu befreien", erklärten sie.

Höhenflug und Absturz

Die Partei muss nun einen außerordentlichen Parteitag organisieren, auf dem ein neuer Vorstand gewählt wird. Die Piraten sind derzeit in vier deutschen Landesparlamenten vertreten. Nach einem Höhenflug 2011/2012 fielen sie in der Wählergunst aber wieder stark zurück und kamen bei der Bundestagswahl im vorigen Jahr nur auf 2,2 Prozent. Sie hätten aber bei der Europawahl am 25. Mai Chancen, ins Europäische Parlament einzuziehen, weil es dann in Deutschland keine Sperrklausel gibt. (APA, 17.03.2014)