Reykjavik - Isländische Walfänger haben den ersten Zwergwal seit Wiederbeginn der Jagd zu "wissenschaftlichen Zwecken" erlegt. Wie die Internet-Agentur NFI am Dienstag in Reykjavik meldete, hat die Besatzung des Kutters "Njördur" Teile des Wals bei Islands Meeresforschungsinstitut abgeliefert.

Die Regierung hatte trotz heftiger internationaler Proteste in diesem Jahr erstmal seit 1989 wieder 38 Zwergwale zum Abschuss freigegeben und dies mit der Notwendigkeit begründet, den Einfluss der Tiere auf die isländischen Fischbestände zu untersuchen. Die bis zu zehn Meter langen Mink- oder Zwergwale gelten im Gegensatz zu den größeren Walarten als nicht im Bestand gefährdet.

Minkwal nicht gefährdet

Die US-Regierung hat Island wegen der erneuten Jagd auf Wale mit Handelssanktionen gedroht und die Begründung mit "wissenschaftlichen Zwecken" als vorgeschoben kritisiert. In etwa zwei Wochen wird das Schiff "Rainbow Warrior" der Umweltorganisation Greenpeace für Protestaktionen vor der Küste der nordatlantischen Insel erwartet.

Island ist nach Verlassen der Internationalen Walfangkommission (IWC) 1989 in diesem Jahr wieder als Vollmitglied aufgenommen worden. Die IWC hat 1982 ein weltweites Verbot des kommerziellen Walfangs beschlossen. (APA)