Algier - Das nordafrikanische Land Algerien mit heute etwa 30 Millionen Einwohnern wird seit über zehn Jahren von Anschlägen islamistischer Extremisten und Gegenschlägen der Sicherheitskräfte erschüttert. Gleichzeitig ist Algerien von Armut und hoher Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Etwa zehn Millionen Algerier leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Arbeitslosenrate liegt bei etwa 30 Prozent. Knapp zwei Fünftel der Bevölkerung sind Analphabeten.

100.000 Menschen bei Kämpfen mit Extremisten getötet

Bewaffnete Gruppen liefern der Regierung von Präsident Abdelaziz Bouteflika einen harten Kampf, dem bisher nach offiziellen Angaben mehr als 100.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Allerdings verbuchten die Militärkräfte der Regierung in den vergangenen Jahren zunehmend Erfolge im Kampf gegen die Extremisten. Das hatte dazu beigetragen, den Tourismus im Lande wieder zu beleben.

Tourismus im Wachsen

Mehr als eine Millionen Besucher reisten im vergangenen Jahr nach Algerien, während es 2000 knapp 860.000 waren. Die meisten Reisenden sind Franzosen; auf Grund der kolonialen Vergangenheit ist Französisch verbreitet. Aber auch Deutsche, Belgier und Niederländer kommen gerne. Besonders beliebt sind Wüstenexpeditionen in die Sahara.

90 Prozent der Algerier leben im dicht besiedelten Küstenstreifen im Norden des Landes, der etwa 10 Prozent des Gesamtterritoriums ausmacht. Die Verbindung zu Frankreich ist trotz der schmerzhaften Erinnerungen an den Algerien-Krieg (1954-1962) stark. Die Hauptstadt Algier mit 1,5 Millionen Einwohnern hat im März dieses Jahres dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac bei seinem ersten Staatsbesuch einen begeisterten Empfang bereitet. (APA)