London - Der Rassismus bleibt ein ernsthaftes Problem im englischen Fußball. In einer Umfrage der "Times" unter 1.018 Fans aus England und Wales gaben 41 Prozent der Befragten an, in den letzten zwei Jahren in den Stadien rassistische Gesänge gehört zu haben. Weitere 27 Prozent mussten unter rassistischen Beschimpfungen und Ausschreitungen leiden. Nur 32 Prozent der Befragten glaubten, dass Rassismus in den Stadien weitgehend ausgemerzt sei.

Brennpunkt Yorkshire

Am größten ist das Problem offenbar in Yorkshire. In dieser Region, in der unter anderem die Klubs Leeds United, Bradford City sowie Sheffield Wednesday und Sheffield United beheimatet sind, ist der Anteil ethnischer Minderheiten besonders hoch. 52 Prozent der Fans von Sheffield Wednesday seien Zeuge rassistisch motivierter Ausfälle geworden. Dahinter folgt der Chelsea mit 47 Prozent. 62 Prozent der Fans sind der Meinung, dass der wachsende Anteil ausländischer Spieler in der Premier League schlecht für den englischen Fußball sei.

Zu diesen eher ernüchternden Neuigkeiten passen vom Innenministerium veröffentlichte Zahlen. Danach stiegen die im Fußball-Umfeld vorgenommenen Festnahmen der Polizei in der vergangenen Saison um 19 Prozent. Eine neue Generation von Hooligans sei herangewachsen. Insgesamt gab es in England und Wales 4793 Festnahmen, davon 3695 bei League Matches - die höchste Zahl seit der Saison 1994/95. (rob/APA/dpa)