Das sah nicht jeder so. "Wir haben die Geschichte anrecherchiert", bestätigt Paul Tesarek, Chefredakteur des Landesstudios Wien. Warum sie nicht den Weg auf den Schirm fand, darüber gehen die Darstellungen auseinander.
"Kaum etwas Neues"
Die Redaktion habe befunden, es sei "kaum etwas Neues" an der Geschichte und sie somit "nicht wirklich interessant", sagt Tesarek. Nach Informationen des STANDARD kam die Erkenntnis nicht aus der Redaktion. Und fürs Radio war sie interessant genug.
Chef des Kunsthistorischen Museums und Stiftungsrat des ORF ist Wilfried Seipel, dem der so simpel gelaufene Raub der Goldskulptur nicht angenehm sein kann. Seipels angebliche Einschätzung, dass "Drei Monate nach Saliera-Raub" keine Geschichte für "Wien heute" ist, mündete in eine Weisung der ORF-Spitze, erfuhr DER STANDARD. Seipel war dazu nicht erreichbar.
Intervention
"Ich weiß nicht, woher Sie das haben", sagt Tesarek auf die Frage nach einer Intervention, "bei mir jedenfalls nicht." Im Studio wurde ja auch nach STANDARD-Informationen nicht interveniert, sondern auf höchster ORF-Ebene.