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Die Epidemie, die 2001 erstmals in Österreich aufgetreten ist, breitet sich langsam, aber merkbar mit etwa 50 Kilometern pro Saison aus. "Mittlerweile muss man sagen, dass auch große Teile Niederösterreichs betroffen sind", so Nowotny. Dem tödlichen Usutu-Virus zum Opfer fallen zu 95 Prozent Amseln, vereinzelt sterben aber auch Sperlinge und Bartmeisen. In einem Fall war eine Schwalbe betroffen.
Amselbestände deutlich dezimiert
"Bisher können wir sagen, dass uns die Krankheit auf jeden Fall erhalten bleiben wird und dass prinzipiell viele Vogelarten erkranken können", sagte der Wissenschafter. Warum in erster Linie Amseln sterben, ist noch nicht geklärt. Fraglich ist auch, ob Gelsen als alleinige Überträger des Erregers dienen, oder ob sich die Vögel auch unter einander anstecken können. Es gibt laut Nowotny doch einige Hinweise, dass es auch ohne Stechmücken geht, bewiesen ist aber noch nichts.
Die Amsel-Bestände wurden 2002 vor allem im Raum Wien deutlich dezimiert. Besonders im Süden der Hauptstadt waren in einigen Gebieten überhaupt keine Amseln mehr zu hören. Über den Winter hätten sich die Bestände aber wieder etwas erholt, so Eva Karner-Ranner von der Vogelschutzorganisation BirdLife. Prognosen, ob das Virus heuer wieder dramatisch zuschlagen könnte, wagt die Expertin derzeit nicht.
Über den Usutu-Virus
Das Usutu-Virus gehört zu den so genannten Flaviviren, es ist mit den Erregern des West Nil-Fiebers und der Japanischen B Encephalitis verwandt. Daher beobachten auch Humanmediziner und Behörden die Ausbreitung des Usutu-Virus mit Aufmerksamkeit.