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Nächster Kandidat für das österreichische Radsport-Lazarett: Christian Pfannberger

Foto: APA/ Pfarrhofer

Auch für Georg Totschnig sieht es gar nicht gut aus.

Wien - Die Sturzserie unter Österreichs Radsportler reißt nicht ab. Christian Pfannberger (Volksbank Ideal) stürzte am Mittwoch während des Trainings beim Überqueren eines Bahnübergangs und zog sich einen Oberschenkelhalsbruch zu. Er wurde noch am Mittwochnachmittag in Wien operiert. Für den in Mödling beheimateten Steirer ist die Saison damit vorzeitig vorbei.

Erst im Frühjahr war er beim Giro d'Abruzzo schwer gestürzt und hatte sich eine tiefe Fleischwunde am rechten Oberschenkel zugezogen. Pfannberger hatte am vergangenen Sonntag das zum Tchibo-Cup zählende Straßenrennen in Südkärnten gewonnen.

Lange Pause

Seine Beine wird der am Mittwoch schwer gestürzte Rennradler erst in ca. eineinhalb Monaten wieder normal belasten können. Auch an leichtes Training kann erst dann wierder gedacht werden, wenn der Heilungsprozess des Oberschenkelhalsbruches optimal verläuft.

Pfannberger ist nach Rene Haselbacher (angebrochene Rippe, Prellungen und Abschürfungen), Gerrit Glomser (Prellungen und Gehirnerschütterung), Georg Totschnig (Verletzungen im Brustbereich und am Unterschenkel) und Harald Starzengruber (30 cm Fleischwunde am Unterschenkel) bereits der fünfte österreichische Radprofi dessen Saison durch eine Verletzung unterbrochen bzw. vorzeitig beendet wurde.

Glomser mit großen Plänen

Der Genesungsprozess des österreichischen Rad-Profis Gerrit Glomser schreitet offenbar weit schneller voran als erwartet. Nach seinem Sturz am 4. August beim Salzburger Altstadt-Kriterium, wo sich der 28-Jährige eine Gehirnerschütterung sowie Verletzungen im Brustkörperbereich zugezogen hatte, wälzt der Salzburger schon wieder große Pläne und geht aller Voraussicht nach bei der Spanien-Rundfahrt Vuelta (6.-28.9.) an den Start.

"Ehrgeiz hat die Oberhand gewonnen"

"Im Duell zwischen Vernunft und Ehrgeiz hat der Ehrgeiz die Oberhand gewonnen", erklärte Glomser in der Therme Geinberg, wo er derzeit seine Rehabilitation absolviert. Die Vuelta sieht Glomser als ideale General-Probe für die Straßen-WM von 9. bis 12. Oktober in Hamilton, große Würfe traut er sich bei der Spanien-Rundfahrt allerdings nicht zu.

"Mein Ziel ist es, die Vuelta zu beenden, damit wäre ich schon zufrieden", meinte Glomser, der von seinem Team Saeco bereits angemeldet wurde. Nur ein Veto der Ärzte in letzter Sekunde könnte eine Vuelta-Teilnahme des Salzburger noch zunichte machen, ein Szenario, das Glomser allerdings für sehr unrealistisch hält.

Schlechte Diagnose für Totschnig

Während sich der Sieger der Österreich-Tour auf dem Weg zurück befindet, ist es um den Gesundheitszustand von Georg Totschnig nach dessen Sturz am Dienstag in Norditalien beim Rennen Tre Vali Varesine weniger gut bestellt. Am Tag danach diagnostizierten die Ärzte im Krankenhaus Schwaz beim 32-jährigen Gerolsteiner-Fahrer einen Muskelfaserriss im linken Unterschenkel, mehrere Blutergüsse sowie den Bruch einer Rippe.

"An Radfahren ist in den nächsten Tagen nicht zu denken", erklärte der Tiroler, der unter starken Schmerzen leidet und von einem vorzeitigen Saisonende ausgeht. "Wenn ich in den nächsten zwei Wochen nicht mit dem Training beginnen kann, ist das Jahr sowieso schon gelaufen."(APA)