Mistelbach - Bei Hermann Nitsch ist die Steuerfahndung im Einsatz. Das Finanzministerium hat am Dienstag auf APA-Anfrage einen Vorab-Bericht der "Kronen Zeitung" bestätigt. Unter Verweis auf das Steuergeheimnis wurden keine Details genannt. Laut "Kronen Zeitung" laufen die Ermittlungen gegen den Künstler wegen Schwarzgeld-Verdachts.
Nitsch soll nach einem Einbruch gegenüber der Polizei eine viel geringere Summe als die tatsächlich erbeutete eine Million Euro Bargeld aus dem Tresor angegeben haben. Durchsucht wurde demnach das Schloss Prinzendorf im Weinviertel, das im Besitz des 75-Jährigen steht. In das Objekt war am ersten März-Wochenende 2013 ein Einbruch verübt worden. Laut damaligen Polizeiangaben erbeuteten unbekannte Täter 400.000 Euro in bar und Schmuck um rund 100.000 Euro. Nitsch war zum Tatzeitpunkt nicht anwesend.
Der Künstler, weltweit bekannt durch seine Schüttbilder und Orgien-Mysterienspiele, zeigte sich nach dem Einbruch "sehr traurig". Anlässlich der Eröffnung der Retrospektive "Sinne und Sein" im Nitsch Museum in Mistelbach sagte er Anfang April 2013 zum ORF Niederösterreich, dass es sich bei dem gestohlenen Geld um eine Rücklage für sein 2014 geplantes nächstes Sechs-Tage-Spiel gehandelt habe. Nitsch äußerte damals den Verdacht, "dass das ein Insider gewesen sein muss oder jemand, der durch einen Insider eingeführt wurde". (APA, 18.3.2014)