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Das rund 20 Zentimeter große Stück eines Freskos im sogenannten Neptun-Haus wurde herausgebrochen und verschwand.

Foto: APA/EPA/UFFICIO STAMPA SCAVI POMPEI

Rom - Die italienische Ausgrabungsstätte Pompeji bei Neapel kommt nicht zur Ruhe. Nachdem es in den vergangenen Wochen wegen heftigen Niederschlägen zu einigen Einstürzen gekommen war, ist jetzt ein Teil eines Freskos im sogenannten Neptun-Haus entwendet worden. Dabei handelt es sich um ein 20 Zentimeter großes Fragment mit der Figur der Göttin Artemis, teilte der Denkmalschutz von Pompeji am Dienstag mit.

Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Die Behörden überprüfen die Aufnahmen der Videoanlagen, um die Täter zu entlarven. Die Nachricht des Diebstahls löste heftigen Protest aus. "Pompeji stirbt wegen seiner schlechten Verwaltung", klagte der Parlamentarier Andrea Marcucci, Präsident der Kulturkommission im Senat.

Die kulturell sehr bedeutsame Stätte ist seit Jahren vom Verfall bedroht. Seit dem Jahr 2010 sind starke Schäden an mehr als einem Dutzend Gebäuden aufgetreten. Jahr für Jahr besuchen Millionen von Touristen das 66 Hektar große Gelände, das bei einem Ausbruch des Vulkans Vesuv im Jahr 79 verschüttet worden war. Der Ort wurde unter einer Ascheschicht begraben und weitgehend konserviert.

Zwei Millionen Euro für Notstandsmaßnahmen

Die italienische Regierung hat vor zwei Wochen beschlossen, sofort zwei Millionen Euro für Notstandsmaßnahmen zur Sanierung der archäologischen Welterbestätte locker zu machen. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem drei Einstürze infolge heftiger Niederschläge in der Grabungsstätte gemeldet worden waren.

Die Regierung in Rom handelt unter dem Druck von EU-Regionalkommissar Johannes Hahn (ÖVP), der im vergangenen Jahr die Baustelle für ein Großprojekt zur Sanierung der archäologischen Welterbestätte eröffnet hatte. Hahn kündigte zuletzt an, dass die EU weitere Gelder aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Rettung Pompejis zur Verfügung stellen wird. (APA, 18.03.2014)