Fans der "Rollercoaster Tycoon"-Reihe zeigen sich größtenteils nicht unbedingt begeistert von der Comeback-Ankündigung.

Foto: Atari

Spielepublisher Atari hat eine Wiederbelebung von Chris Sawyers Aufbauspiel-Marke "Rollercoaster Tycoon" angekündigt – zehn Jahre nach Erscheinen des letzten Teils. Der Titel soll als "Rollercoaster Tycoon 4 Mobile" schon bald für iOS verfügbar werden. Fans der Serie zeigen sich über die Pläne alles andere als erfreut.

Verkauft werden wird der Titel, der sich grafisch an seine Vorgänger anlehnt, um drei Dollar im App Store. Das Spiel bringt 20 neu gestaltete Coaster mit sowie eine "Schar" neuer Attraktionen und Features, so Atari. Die Nutzung des Game Center soll es erlauben, eigene Freizeitparks mit anderen zu teilen und den Highscore in weltweiten Ranglisten zu erobern.

"Pong ist besser als das"

Mehr ist nicht bekannt, allerdings wurde ein kurzer Trailer veröffentlicht. Das Feedback der Fans darauf ist weitestgehend eindeutig. "Was zur Hölle ist das? Ich warte doch nicht zehn Jahre auf ein schrottiges Casual Game", schreibt etwa ein Nutzer auf Youtube. "'Pong' ist besser als das", ein anderer. Viel Kritik findet sich auch unter der Ankündigung auf Facebook.

Nicht wenige Befürchtungen scheinen sich darum zu drehen, dass der Titel trotz Kaufpreises im Spiel Premium-Inhalte per Mikrotransaktionen anbieten könnte. Unklar ist, ob der iOS-Version Ausgaben für andere Plattformen wie Android oder Windows Phone folgen werden.

Neben der Mobile-Ausgabe hat Atari auch eine PC-Version angekündigt. Diese kommt jedoch wesentlich später, als Erscheinungstermin ist Herbst anvisiert.

Comeback und Niedergang

Atari in seiner aktuellen Form hat mit dem einstigen Computer- und Konsolenhersteller nichts mehr zu tun. Die Marke gelangte über Umwege 1998 in die Hände von Hasbro Interactive und drei Jahre später durch eine Übernahme ins Portfolio von Infogrames, wo man zunehmend auf deren Zugträchtigkeit setzte.

Gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts kam der Publisher zunehmend in finanzielle Probleme, zog sich zuerst aus Europa zurück (dort übernahm Namco Bandai den bestehenden Geschäftszweig) und meldete schließlich Anfang 2013 Insolvenz an.

Fokus auf Online-Games

Der geplante Verkauf der eigenen Assets und Marken verlief nicht nach Plan, jedoch gelang im Dezember eine vorläufige Abwendung des Konkurses durch einen Deal mit Gläubigern. Seitdem konzentriert sich das zusammengeschrumpfte Unternehmen im Wesentlichen auf Online-Spiele. (gpi, derStandard.at, 19.3.2014)

Video: Rollercoaster Tycoon 4