Wien - Für das Museumsquartier, das damals noch Refugium kleiner Kulturinitiativen war, erfand er 1994 den Kunstraum, füllte die Wiener Wüste für Gegenwartsstrukturen mit einem Ort für Diskurs und Ausstellung. Das war zu Markus Brüderlins Zeit als österreichischer Bundeskurator (1994- 1996), in der er auch das Kunstmagazin Springer mitbegründete.

1958 in Basel geboren, hatte der Schweizer bereits in Wien an der Angewandten (sowie in Wuppertal) studiert. Seine Doktorarbeit über Die Bedeutung des Ornaments für die abstrakte Kunst des 20. Jahrhunderts wurde später Thema einer Schau in der Fondation Beyeler in Riehen/Basel, die er von 1996 bis 2005 leitete.

Seit 2006 war Brüderlin Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg, wo der Kunsthistoriker Ausstellungen wie Die Kunst der Entschleunigung (2011) und zuletzt etwa Kunst & Textil (2013) kuratierte. Wie das Museum mitteilte, verstarb Brüderlin am Sonntag plötzlich und unerwartet an seinem Wohnort in Frankfurt am Main. Er wurde 55 Jahre alt. (kafe, DER STANDARD, 19.3.2014)