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Ein Handelsabkommen mit China sorgt derzeit für wenig Freude.

Foto: Reuters/Stringer

Taipeh/Peking - Aus Protest gegen ein Handelsabkommen mit China haben Hunderte Demonstranten das taiwanesische Parlament besetzt. Vor dem Gebäude in Taipeh versammelten sich Tausende. Die Polizei versuchte am Mittwoch dreimal vergeblich, das Parlament zu räumen, wollte aber keine Gewalt einsetzen.

Die Demonstranten wehren sich gegen die Ratifizierung des Abkommens, das der Volksrepublik aus ihrer Sicht zu viel Einfluss auf die taiwanesische Wirtschaft einräumt. Es ist eine Nachfolgevereinbarung zum wirtschaftlichen Rahmenabkommen (ECFA) von 2010 und soll Taiwans Dienstleistungssektor weiter für Unternehmen aus Festlandchina öffnen. Die Gegner des Abkommens, darunter auch Abgeordnete der oppositionellen Fortschrittspartei DPP, argumentieren, mehr als tausend Unternehmen und Millionen von Arbeitsplätzen in Taiwan seien betroffen.

Mit Stühlen blockierten die Demonstranten die Eingänge zum Parlament. Bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei habe es mehrere leichte Verletzungen gegeben, berichtete Taiwans Nachrichtenagentur CNA. Auf Spruchbändern fordern die Demonstranten eine detaillierte Überprüfung des Abkommens, das die regierende Kuomintang nach ihrem Eindruck zu schnell durch die Ausschüsse gebracht hat. Weitere Aktivisten sollen auf dem Weg nach Taipeh sein. (APA, 19.3.2014)