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Ein Crew-Mitglied der australischen Royal Air Force sucht einen Meeresbereich westlich von Malaysia nach Hinweisen ab. Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord ist seit 8. März verschollen.


Foto: Reuters

Frage: Wo befindet sich das Flugzeug?

Antwort: Mit dieser Frage beschäftigen sich Beamte, Militärs und Geheimdienste seit zwölf Tagen. Trotz modernster Technik blieb die Boeing 777 von Malaysia Airlines vorerst spurlos verschwunden. Viele Theorien und Szenarien rund um Flug MH370 werden von 26 Staaten skizziert und untersucht. Eine mögliche simple wie durchaus schlüssige Erklärung des Mysteriums lieferte ein pensionierter US-Pilot: Geht es nach Chris Goodfellow, musste der Kapitän der Maschine das Flugzeug vom Kurs von Kuala Lumpur Richtung Peking abbringen, weil Rauch in die Kabine drang - womöglich wegen eines überhitzten Reifens. Die gesamte Elektronik des Flugzeugs sei deaktiviert worden, um mögliche weitere Brandherde beim Flug zum nächstgelegenen Flughafen auszuschließen. Passagiere und Piloten wurden ohnmächtig, die Maschine flog die neu programmierte Route so lange weiter, bis der Treibstoff ausging. Dann zerschellte die Maschine im Meer. Diese Darstellung konnte bisher aber genauso wenig bestätigt werden wie viele andere auch.

Frage: Was sind bekannte Fakten?

Antwort: Am 8. März um 1.07 Uhr sendete das Kommunikationssystem ACARS (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) die letzte automatische Datenmeldung. Um 1.19 Uhr funkte Kopilot Fariq Abdul Hamid mit "Alright, Good Night" die letzte Botschaft zur malaysischen Bodenkontrolle. US-Medienberichte, wonach die Kursänderung schon vor diesem Funkspruch in den Bordcomputer eingegeben wurde, dementierten malaysische Behörden am Mittwoch. Um 1.37 Uhr blieb die nächste automatische Meldung von ACARS aus.

Frage: Wie viele Systeme im Flugzeug können Informationen senden?

Antwort: Neben ACARS sind das der Transponder, Funk- und auch Satellitensignale. Der Transponder sendet an das Bodenradar etwa die Position, Flughöhe oder Geschwindigkeit. Bei Flug MH370 wurde er um 1.21 Uhr ausgeschaltet. Das geht relativ einfach mit einem Knopf im Cockpit. Mittels Funksignal des Piloten, das auf eine Bodenstation trifft, kann ebenfalls die Position ungefähr bestimmt werden. Satellitensignale werden ebenfalls automatisch gesendet. ACARS kann nur sehr kompliziert manuell außer Kraft gesetzt werden. Es setzt dementsprechendes Wissen voraus.

Frage: Wieso weiß man, dass die Boeing bis zu sieben Stunden weiterflog?

Antwort: Das ACARS dürfte zwar nach jüngsten Erkenntnissen deaktiviert worden sein. Signale, sogenannte Pings, wurden aber weiter an die Fluggesellschaft gesendet. Diese enthielten keine Informationen zum Standort der Maschine. Die Signale teilten aber zumindest mit, dass das ACARS noch stundenlang mit genug Energie versorgt werden konnte - wie etwa ein auf Standby geschaltetes Handy im Flug-Modus.

Frage: Die Suche nach dem Flugzeug wurde auf ein Areal so groß wie Australien ausgedehnt. Wo liegt der Schwerpunkt?

Antwort: Im Suchgebiet zwischen Thailand und Kasachstan sind vorerst keine Hinweise entdeckt worden. Über Land sind Ortungen normalerweise einfacher. Daher dürfte sich die Suche verstärkt auf den südlichen Korridor verlagern, der bis weit hinein in den Indischen Ozean westlich von Australien reicht. Meldungen, wonach eine Maschine am 8. März im Tiefflug über die Malediven geflogen sein soll, wurden vom Militär der Inselgruppe dementiert.

Frage: Konnten auf dem sichergestellten Flugsimulator des Chefpiloten Erkenntnisse gewonnen werden?

Antwort: Malaysias Polizeichef Khalid Abu Bakar teilte am Mittwoch mit, dass am 3. Februar auf dem Simulator Daten gelöscht wurden. Es werde versucht, diese Daten wiederherzustellen. (David Krutzler, DER STANDARD, 20.3.2014)