St. Pölten - Der Blick ist ernst, seine Stirn ist in Falten gelegt. "Menschen sind keine Maschinen", lautet die Botschaft zum Bild von Markus Wieser, dem Präsidenten der niederösterreichischen Arbeiterkammer. Er blickt von Plakaten der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG), aber auch von der Titelseite der Mitgliederzeitung der Arbeiterkammer (AK). Identes Foto, idente Botschaft. Und das ärgert - im Vorfeld der AK-Wahl, die in Niederösterreich zwischen 6. und 19. Mai abgehalten wird - die schwarze Konkurrenz.

Seit Monaten dokumentiert der NÖAAB akribisch jede Fußnote auf FSG-Werbematerialien oder der FSG-Homepage, die laut den VP-Arbeitnehmern auf illegitime Verbandelung mit dem ÖGB oder gar missbräuchlich verwendete Gewerkschaftsgelder schließen ließen. So gibt es zum Beispiel diverse rote Veranstaltungen in den Regionen, für die man sich nicht etwa beim FSG, sondern gleich direkt beim ÖGB anmelden muss. Für NÖAAB-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner "schamloser Missbrauch" von Gewerkschaftsressourcen und -personal.

Christian Farthofer, Landessekretär der niederösterreichischen FSG, sagte dem Standard, man lasse sich bewusst nicht auf die schwarzen Angriffe ein: "Das ist so was von aus der Luft gegriffen." Wie denn Wiesers FSG-Wahlslogan auf die AK-Mitarbeiterzeitung kam? Farthofer sagt, Wieser habe den Spruch "Menschen sind keine Maschinen" als AK-Präsident geprägt, und er habe den Leuten so gut gefallen, dass man ihn in weiterer Folge auf die FSG-Plakate gedruckt habe - und nicht umgekehrt. Farthofer hat auch noch eine Retourkutsche in petto: "Wie der Schelm denkt, so ist er" - schließlich trenne die VP nicht immer so feinsäuberlich zwischen Land und Partei, meint er. (hei, DER STANDARD, 20.3.2014)