London - Der britische Finanzminister George Osborne hat den Schotten sechs Monate vor ihrem Unabhängigkeitsreferendum ein kleines Steuergeschenk gemacht: Er fror die Abgaben für den berühmten schottischen Whisky ein. "Um die Industrie zu unterstützen, werde ich die Steuern nicht anheben sondern einfrieren", sagte er am Mittwoch bei der Erläuterung des Haushalts vor dem Parlament in London.

Nach Regierungsangaben steuert die Whisky-Industrie jährlich vier Milliarden Pfund (fast 4,8 Milliarden Euro) zur schottischen Wirtschaft bei und beschäftigt mehr als 10.000 Menschen. Schon im Jänner hatte die britische Regierung Maßnahmen erlassen, um den schottischen Whisky gegen Fälschungen zu schützen.

Osborne nutzte seinen Auftritt vor dem Parlament auch für eine Mahnung an Glasgow. Er verwies auf den Einbruch der Steuern aus der Ausbeutung der Ölreserven in der Nordsee - Einnahmen, auf die der Unabhängigkeitsplan der Schotten besonders setzt. Der Steuerrückgang belege, auf welch wackeligen Füßen der Haushalt eines unabhängigen Landes stünde, sagte Osborne. "Großbritannien steht vereint besser da."

Die Schotten sind am 18. September aufgerufen, über den Austritt aus Großbritannien abzustimmen. In Umfragen liegen die Unabhängigkeitsbefürworter gut zehn Prozentpunkte hinter den Anhängern eines Verbleibs im Königreich. Viele Schotten sind aber noch unentschieden. (APA, 19.3.2014)