Wien - Vor genau einem Jahr, am 16. März 2013, malte Staatsoperndirektor Dominique Meyer ein düsteres Bild. Im Gespräch mit dem STANDARD sagte er: "Jetzt gibt es keine Rücklagen mehr." Die Einnahmen zu steigern sei bei einer Auslastung von 99,2 Prozent nicht machbar. Eine Kostenreduktion wäre nur mit zwei Schließtagen pro Woche möglich. Sollte es diese geben müssen, würde er gehen. Denn die Schließtage wären "der Tod des Repertoiresystems. Und ich will nicht der Täter sein."

Seither hat sich die finanzielle Situation nicht gebessert. Denn die Basisabgeltung ist für alle Bundestheater eingefroren. In News wiederholte Meyer nun seine Sorgen. Er wolle nicht mit Rücktritt drohen, aber die "Situation ist sehr ernst". Schulden zu machen (wie es das Burgtheater tat) komme für ihn sicher nicht infrage.

Karin Bergmann, die neue Burg-Direktorin, wollte sich bei ihrer Vorstellung noch nicht zu Sanierungsplänen äußern. Mögliche Tools sind eine Anhebung der Kartenpreise und eine Aufgabe des Kasinos. Sie werde um die Spielstätte kämpfen, aber nicht um jeden Preis: "Notfalls werden wir andere Orte finden. Und wenn wir im Parlament spielen!" Praktisch fix ist, dass die Burg ihre Probebühne an die ServicegmbH Art for Art verkauft, an der sie beteiligt ist. Dieser Trick bringt etwa fünf Millionen Euro, die Burg muss die Probebühne dann mieten. (trenk, DER STANDARD, 21.3.2014)