Wien - Zum Auftakt der Konzertsaison 2003/2004 locken die Wiener Häuser einmal mehr mit einem Aufgebot an Weltstars. So geben Solisten wie Anne-Sophie Mutter, Vladimir Ashkenazy, Mstislaw Rostropowitsch, Thomas Quasthoff, Sibylla Rubens und Till Fellner Konzerte. Zubin Mehta und das Israel Philharmonic Orchestra eröffnen mit Gustav Mahlers 7. Symphonie am 15. September die Saison im Musikverein, und im Konzerthaus feiert man am 19. Oktober das 90-jährige Bestehen des Hauses mit einem Festkonzert.

Barockes

Das Wiener Konzerthaus bietet am 28. September Freunden barocker Oper ein Highlight: Das Orchester Il Complesso Barocco unter Alan Curtis wird Georg Friedrich Händels "Radamisto" in einer konzertanten Aufführung geben. Im Musikverein setzt man zunächst auf große Solisten: zwei Mal spielt "die Mutter" - Anne-Sophie - das Violinkonzert von Peter Iljitsch Tschaikowskij begleitet von den Wiener Philharmonikern unter Andre Previn (20. und 21. September), bevor sie es im Tonstudio einspielen wird.

Rostropowitsch

Als Cellist wie auch als Dirigent musiziert Mstislaw Rostropowitsch im Herbst in Wien. Am 4. und 5. Oktober bringt der Russe ein Violoncellokonzert Krzysztof Pendereckis zur Uraufführung, zweiter Programmteil ist Dvoraks Cello-Konzert. Hochkarätig wie der Solist auch die Begleitung: Seiji Ozawa dirigiert die Wiener Philharmoniker. Dieses Orchester leitet Rostropowitsch am 13. Oktober selbst, wenn Tschaikowskijs 1. Klavierkonzert und Schostakowitsch' 11. Symphonie auf dem Programm stehen. Gemeinsam mit u.a. Maxim Vengerov und Julian Rachlin ist Rostropowitsch dann am 17. Oktober als Kammermusiker zu hören. Alle Konzerte finden im Musikverein statt.

Proms-Konzert

Am 19. Oktober feiert das Wiener Konzerthaus das 90-jährige Jubiläum des Hauses mit einem Festkonzert. Besonders daran: Unter Dirigent Christian Thielemann werden die Wiener Philharmoniker das musikalische Programm der Eröffnung von 1913 erklingen lassen: Richard Strauss' Festliches Präludium und Ludwig van Beethovens 9. Symphonie. Am Tag zuvor, dem 18. Oktober, ist das gleiche Programm als "Proms-Konzert" mit Stehplätzen im ausgeräumten Parterre zu hören. Auch im Musikverein leitet Thielemann die Wiener Philharmoniker mit Beethoven und Strauss, diesmal Symphonie Nr. 6 und "Ein Heldenleben" (30. Oktober).

The Cleveland Orchestra gastiert unter Franz Welser-Möst Ende Oktober an fünf Abenden mit drei verschiedenen Programmen im Musikverein: unter anderem Bruckners 7. Symphonie, Beethovens 6. Symphonie und Benjamin Brittens "War Requiem" (25., 26., 28., 29. und 31. Oktober).

Solisten

Zu einem Liederabend mit Hugo Wolfs "Italienisches Liederbuch" laden am 5. und 7. Oktober die Sopranistin Sibylla Rubens und der Bariton Thomas Quasthoff ins Konzerthaus. Ein weiterer großer Solist - Vladimir Ashkenazy - wird im Konzerthaus zwei Klavierkonzerte Mozarts spielen und zugleich dirigieren (23. und 24. 10.).

In einem Zyklus mit drei Terminen (21. Oktober, 25. Februar 2004, 25. Mai 2004) wird der Pianist Till Fellner den zweiten Teil von Johann Sebastian Bachs "Wohltemperiertem Klavier" im Musikverein spielen - im Zusammenhang mit repräsentativen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Ein aufstrebendes, junges Geigentalent ist die 19-jährige Julia Fischer, die am 15. Oktober mit dem Gewandhausorchester Leipzig unter Herbert Blomstedt mit Dvoraks Violinkonzert im Konzerthaus gastieren wird.

Wien modern

Auch abseits der beiden dominierenden Wiener Häuser spielt die Musik. Etwa am 12. September beim Orgelfest im Stephansdom, wenn Wolfgang Mitterer an Orgel und Electronics eigene Stücke sowie Werke Johann Sebastian Bachs gibt. Oder wenn der neue Musikdirektor der Volksoper Wien - Marc Piollet - im Orchesterkonzert am 27. September Musik von Antonin Dvorak, Heitor Villa-Lobos und Aaron Copland präsentiert.

Das Eröffnungskonzert von "Wien modern" am 31. Oktober mit dem Radio Symphonieorchester Wien und Werken von Ligeti und Xenakis läutet dann schon wieder den nächsten Schwerpunkt im Musikleben der Stadt ein. Bis zum 29. November gibt es hier über vierzig Veranstaltungen im Zeichen des Modernen und Zeitgenössischen. (APA)