DER STANDARD fuhr beide schon mal Probe

Zwischen zehn und 20 Grad minus, tiefverschneite Wälder, zugefrorene Seen: Dort oben im skandinavischen Jämtland kann man nicht nur erleben, dass man Wintersportorte auch ohne grauenhafte Orts- und Naturverschandelungen entwickeln kann, sondern auch mehr Winter in zwei Tagen als in den vergangenen Monaten in Wien.

Foto: audi

Warum Audi die Präsentation seiner zwei neuen Einstiegssportler in den Norden verlegt hat, lässt sich griffig mit Feuer auf Eis benennen: Gar zu gern wollten die Ingolstädter demonstrieren, wie lässig sich S1, S1 Sportback und S3 Cabriolet auf Wasser in festem Aggregatzustand bewegen lassen.

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Dazu sollte man weiters vorausschicken, dass sowohl der Kraftzwerg mit der Kennung 1 ...

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... als auch das Sonnenverehrungsgerät mit der 3 mit Allrad versehen sind. Da steht bei Audi traditionell quattro drauf, auch wenn in beiden Fällen Haldex statt Torsen drin ist. Und damit ist die Marke mit den vier Ringen zudem weltweit die einzige, die ihre gesamte Modellpalette auch mit Allradantrieb anbietet.

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Den S1 haben sie mit drei schrillen, schreienden Farben hingestellt, was aber gut zum frechen Grundcharakter des Kraftzwergs passt: Misanorot, Vipergrün, Vegasgelb. Keine Ahnung, wem so was einfällt, aber es passt - gut indes auch zu wissen, dass Michelangelo, Raffael oder Caravaggio solche Farben einstens nicht zur Verfügung standen.

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Jedenfalls, weder die Farben noch die 231 Turbo-PS vermochten es, Löcher in das Eis jenes Sees auf dem Testgelände Molanda zu brennen, auf dem sich das Handlingkapitel abspielte. Interessanteste Beobachtung dabei: Es setzt sich bei immer mehr Sportgerät der geniale BMW-Ansatz durch, dem Menschen am Volant die Möglichkeit zu eröffnen, die elektronischen Regelsysteme schrittweise auf quasi null zurückzufahren.

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Die mittlere der drei Stufen, jene, die beschränkten Drift zulässt, ist dabei beim kleinen Audi mit dem großen Namen die gefälligste.

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Vor 30 Jahren, apropos großer Name, erfuhr sich Stig Blomqvist mit dem Allradmonster Sport quattro S1 den Rallye-WM-Titel - hübsche Idee von Audi, beide zur Veranstaltung zu bitten und einem die Möglichkeit zu bieten, mit Ex-Weltmeister und S1 ein Stück auf Eis- und Schnee-Abwegen mitzufahren.

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Was der noch kann, alle Achtung. Wobei, kaum zu glauben, aber der jüngste S1 mit seinen knapp vier Meter Länge weist eine gute Spanne mehr Radstand auf als der Rallye-S1!

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Der Neue punktet durch imposante Leistungsdaten, eine aufwändige 4-Lenker-Hinterachskonstruktion, Sportfahrwerk, präzise Lenkung.

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Er wird etliche Kunden zu Audis neuer sportlicher Einstiegsdroge holen, und damit Schnitt, die Skalden singen ohnedies in des Nordens Nächten weiter des Kraftzwergs Loblied, skål.

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Im anderen Neuzugang, dem S3 Cabriolet, werkt dieselbe 2,0-Liter-Maschine wie im S1, aber mit 300 PS (wie im Golf R) und noch lässigerem Motorsound. Das Fahrwerk ist gegenüber dem A3 Cabrio um 25 Millimeter tiefergelegt. Und dank tiefer Temperaturen in Schweden wissen wir jetzt: Öffnen lässt sich das Textilverdeck nur bis minus 15 Grad. Sage keiner, wir hätten das nicht versucht! (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 21.3.2014)

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Audi

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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